Barf Gemüse für Hunde & Katzen

Inhalt - Alles im Überblick

Immer mehr Hundebesitzer setzen auf BARF („Biologisch Artgerechte Rohfütterung“), um ihre Vierbeiner gesund und natürlich zu ernähren. Doch was genau steckt hinter dieser Fütterungsmethode? Wie stellst du sicher, dass dein Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält? Und welche Zutaten sind besonders wichtig? In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du als Einsteiger wissen musst.

Was ist BARF und warum lohnt es sich?

BARF basiert auf der Idee, Hunde (und auch Katzen) so zu füttern, dass ihr Speiseplan dem ihrer Vorfahren in der Natur entspricht. Anstatt industriell verarbeitetem Trockenfutter landen frische Zutaten im Napf: rohes Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse, Obst und gesunde Öle. Ziel ist es, dem Hund eine artgerechte Ernährung zu bieten, die frei von künstlichen Zusatzstoffen, Konservierungsmitteln und minderwertigen Füllstoffen ist.

Viele Hundebesitzer berichten von positiven Veränderungen. Der Fellglanz verbessert sich, die Verdauung wird stabiler, und Zahnstein tritt seltener auf, weil das Kauen von Knochen zur natürlichen Zahnreinigung beiträgt. Auch Allergien und Unverträglichkeiten lassen sich durch eine gezielte Fütterung oft besser in den Griff bekommen.

Ist BARFen also teurer als Trockenfutter? Die Kosten hängen stark von der Bezugsquelle ab. Wer in größeren Mengen kauft oder regionale Metzger nutzt, kann oft sparen. Hochwertiges Trockenfutter kann preislich mit einer durchdachten Rohfütterung mithalten.

Diese Zutaten gehören in den Napf

Damit dein Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält, müssen die Zutaten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.  Die Auswahl der Zutaten fürs BARFEN erfolgt dabei nach einer einfachen Aufschlüsselung für eine gesunde BARF-Mahlzeit:

  • Muskelfleisch (ca. 50-60 %)
  • Innereien (ca. 10-15 %)
  • Rohe, fleischige Knochen (ca. 10-15 %)
  • Obst und Gemüse (ca. 10-20 %)
  • Öle und Ergänzungen

Muskelfleisch (ca. 50-60 %) – hochwertiges Eiweiß für Energie und Muskelaufbau

Muskelfleisch bildet die Hauptquelle für Eiweiß und Energie in der BARF-Ernährung. Es liefert essenzielle Aminosäuren, die für den Muskelaufbau, die Zellregeneration und die allgemeine Vitalität des Hundes notwendig sind. Besonders gut geeignet sind magere Fleischsorten wie Rind, Huhn, Lamm oder Wild, da sie leicht verdaulich sind und dem Hund schnell Energie liefern.

Wichtig: Rohe Schweinefleischprodukte sind tabu, da sie das gefährliche Aujeszky-Virus enthalten können. Auch gewürzte oder gekochte Knochen dürfen nicht verfüttert werden, da sie splittern und Verletzungen verursachen können.

Innereien (ca. 10-15 %) – Vitamin- und Mineralstofflieferanten

Innereien wie Leber, Niere, Milz und Herz sind Nährstoffbomben, die dem Hund eine Vielzahl an essenziellen Vitaminen und Mineralstoffen liefern. Besonders Leber enthält viel Vitamin A, das wichtig für die Sehkraft, Haut und das Immunsystem ist. Auch Eisen, Zink und B-Vitamine sind in Innereien in hohen Mengen enthalten. Dennoch sollten sie mit Bedacht gefüttert werden, da eine Überdosierung bestimmter Vitamine, insbesondere von Vitamin A, zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Rohe, fleischige Knochen (ca. 10-15 %) – Calcium für starke Knochen und gesunde Zähne

Zu den Knochen, die Hunde fressen dürfen, zählen vor allem rohe Knochen. Sie sind eine natürliche Calciumquelle und tragen zur Knochengesundheit und Zahnpflege bei. Beim Kauen reinigen sie die Zähne und stärken das Zahnfleisch. Besonders gut geeignet sind weiche, fleischige Knochen, wie Hühner- oder Putenhälse, Kalbsbrustbein oder Lammrippen.

Wichtig: Gekochte Knochen und auch Hühnerknochen sind tabu, da sie splittern können und gefährlich für den Hund sind.

Obst und Gemüse (ca. 10-20 %) – Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien

Während Fleisch die Hauptenergiequelle ist, liefern Obst und BARF-Gemüse für Hunde wichtige Ballaststoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und die Verdauung unterstützen. Da Hunde pflanzliche Zellwände schwer verdauen können, sollten Obst und Gemüse püriert oder leicht gegart werden. Besonders gut geeignet sind Karotten, Zucchini, Äpfel, Beeren oder Spinat. Einige Gemüsesorten wie Zwiebeln oder Weintrauben sind jedoch giftig und müssen vermieden werden.

Öle und Ergänzungen – Essenzielle Fettsäuren und Mikronährstoffe

Hochwertige Öle, wie Lachsöl, Leinöl oder Hanföl, liefern wertvolle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken, das Immunsystem stärken und für ein gesundes Fell sorgen. Ergänzungen wie Seealgenmehl sind eine natürliche Jodquelle und unterstützen die Schilddrüsenfunktion. Auch Eierschalenpulver oder Knochenmehl kann bei einer knochenfreien Fütterung als Calciumquelle dienen.

Wie viel Futter braucht dein Hund?

Die benötigte Futtermenge richtet sich nach dem Körpergewicht des Hundes. Als Faustregel gilt:

  • Erwachsene Hunde benötigen etwa 2-3 % ihres Körpergewichts pro Tag als Futterration. Ein 20 kg schwerer Hund frisst also rund 400 bis 600 g täglich.
  • Welpen und Junghunde brauchen je nach Alter bis zu 8 % ihres Körpergewichts, da sie sich noch im Wachstum befinden.

Die Umstellung auf BARF sollte langsam erfolgen, damit sich die Verdauung deines Hundes anpassen kann. Am besten startest du mit einer leicht verdaulichen Fleischsorte wie Huhn oder Rind und ergänzt nach und nach Gemüse und Obst. Knochen werden idealerweise erst nach einigen Wochen eingeführt, wenn sich der Verdauungstrakt an das neue Futter gewöhnt hat. Wichtig ist, dass immer frisches Wasser bereitsteht, da die Rohfütterung einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf mit sich bringt.

Einige Hundehalter fragen sich, ob jeder Hund gebarft werden kann. Grundsätzlich ist BARF für alle Hunde geeignet, doch bei bestimmten Erkrankungen, wie Nierenproblemen oder Bauchspeicheldrüsenentzündungen, ist eine spezielle Anpassung notwendig. In solchen Fällen sollte die Fütterung unbedingt mit einem Tierarzt abgesprochen werden.

Typische Fehler beim BARFen – und wie du sie vermeidest

Gerade zu Beginn können einige Fehler passieren, die sich aber leicht umgehen lassen. Viele Anfänger neigen dazu, das Verhältnis der Zutaten falsch zu wählen, was zu Nährstoffmängeln oder Verdauungsproblemen führen kann. Zu viele Knochen können Verstopfung verursachen, während ein Mangel an Calcium langfristig die Knochengesundheit beeinträchtigen kann. Innereien werden oft vergessen oder überdosiert, obwohl sie wichtige Vitamine enthalten und nur etwa 10-15 % der Gesamtmenge ausmachen sollten.

Ein weiteres häufiges Problem ist die falsche Zubereitung von Gemüse und Obst. Hunde können Zellulose nicht gut aufspalten, weshalb pflanzliche Bestandteile immer püriert oder leicht gegart sein sollten. Auch die übermäßige Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln kann problematisch sein. Viele Nährstoffe sind bereits in den richtigen Zutaten enthalten, sodass Ergänzungen nur gezielt und nach Bedarf hinzugefügt werden sollten.

Manche BARF-Anfänger machen sich Sorgen, ob ihr Hund alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe bekommt. Falls du unsicher bist, ob dein Futterplan ausgewogen ist, kann ein Online-BARF-Rechner oder eine Beratung durch einen Experten helfen, um mögliche Mängel zu vermeiden.

Ist BARF das Richtige für deinen Hund?

BARF bietet viele gesundheitliche Vorteile und ermöglicht eine natürliche, frische Ernährung. Wer sich mit den Grundlagen beschäftigt und auf ein ausgewogenes Verhältnis der Zutaten achtet, kann seinem Hund eine optimale Nährstoffversorgung bieten. Besonders wichtig ist es, langsam mit der Umstellung zu beginnen und die Reaktion deines Hundes zu beobachten.