Alle Jahre wieder kommen nicht nur die Weihnachtszeit, sondern auch der Sommer. Diese von dir geliebte Jahreszeit birgt für deinen Vierbeiner einige Gefahren. Dieser Artikel soll dir helfen, deinen Mitbewohner gefahrlos durch diese Jahreszeit zu bringen. Folgende Themen werden ausführlich besprochen: „Schwitzen Hunde?“, „Wärmeregulierung“ und „Überhitzung“. Zahlreiche Tipps helfen dir und deinem Hund, diese Jahreszeit zu genießen.
Diese Frage kann mit „Jein“ beantwortet werden. Teilweise kursiert eine falsche Meinung im Netz. Die Fellnasen haben nicht die gleichen Möglichkeiten wie der Mensch. Es sind Schweißdrüsen vorhanden. Diese Drüsen an den Pfoten (zwischen den Zehen und Ballen) haben eine ähnliche Funktion wie bei Dir. Feuchte Pfotenabdrücke am Boden belegen diese Tatsache. Leider bietet dieses „Schwitzen“ Hunde eine geringe Abkühlung.
Die Schweißdrüsen beim Hund haben generell eine andere Aufgabe. Sie bilden unter anderem Pheromone. Diese sogenannten Lockstoffe oder Botenstoffe gehören teilweise zur Kommunikation in der Hundewelt.
Der Hundekörper hat ein anderes System für die Wärmeregulierung. Die wichtigsten Faktoren sind die Nase und das Hecheln. Eine leichte Abkühlung durch den Blutkreislauf unterstützt diese positiven Kriterien.
Die Nase deines Hundes ist mal mehr oder weniger feucht. Teilweise sind sogar wässrige Tröpfchen sichtbar. Diese Tatsache hat nichts mit der Aussage „Schwitzen Hunde“ zu tun. Es ist kein Schweiß. Aufgrund sommerlicher Temperaturen produzieren Schleimdrüsen im Nasenbereich eine klare Flüssigkeit. Diese soll durch Verdunstung den Kühlvorgang in Gang bringen und unterstützen. Damit dies funktioniert, sind zwei Dinge erforderlich:
Ein langer Aufenthalt im geschlossenen Auto im Sommer ohne Wasser ist lebensbedrohlich. Die Gefahr der Überhitzung (Hitzeschlag oder Hitzekollaps) ist relativ groß. Das Resultat kann zum Tod führen.
Tipp
Bei unvermeidbarem kurzem Aufenthalt im Auto bitte Folgendes beachten:
Die effektivste Abkühlung erreicht dein Hund durch Hecheln. Dieser Vorgang wird durch die Erhöhung der Atemfrequenz erreicht. Bei Bedarf kann dein Hund die Frequenz um das 10fache oder mehr erhöhen. Eine reguläre Atmung besteht aus etwa 30 Atemzügen pro Minute. Bei hochsommerlichen Temperaturen kann dein Vierbeiner die Atemzüge teilweise bis zu 400 pro Minute erhöhen.
Das Einatmen erfolgt durch die Nase und das Ausatmen durch das Maul. Die kühlere Luft wird „angesaugt“. Die vorhandene Feuchtigkeit in der Luft wird zur Kühlung genutzt. Gleichzeitig wird die heiße Luft aus der Lunge ausgeatmet. Dieser Kreislauf ermöglicht die Kühlung von Rachen, Zunge und dem Maulbereich.
Durch die Abkühlung der Zunge wird ebenfalls der Blutkreislauf positiv beeinflusst. Das „abgekühlte“ Blut der Zunge gelangt in andere Regionen des Körpers. Denselben Effekt haben die Blutgefäße an den Ohren und im Gesichtsbereich.
Bei einigen Hunderassen ist die Möglichkeit des Hechelns eingeschränkt. Dies betrifft alle Hunde mit kurzen Schnauzen. Zu dieser Risikogruppe gehören beispielsweise Bulldoggen, Möpse und Pekinesen.
Durch das Zusammenspiel von Nase, Hecheln, Abkühlung der Blutgefäße und das Schwitzen Hund an den Pfoten wird eine Überhitzung des Hundes vermieden. Wenn einer oder mehrere Faktoren nicht funktionieren, wird es für deinen Hund gefährlich. Das traurigste Beispiel ist der „Backofen“, besser bekannt als Auto. Teilweise aus Unwissenheit oder Unbekümmertheit werden Türen und Fenster beim Verlassen des Autos geschlossen. Die Wirkung der Klimaanlage lässt schnell nach. Der Innenraum heizt sich anschließend auf. Das Auto wird zur Todesfalle.
Hundesenioren und kranke Tiere sind leichter von der Überhitzung bedroht. Das gleiche Risiko besteht bei langhaarigen Rassen (beispielsweise Bobtail, Briard, Afghanischer Windhund, Collie).
Genieße einen wundervollen Sommer zusammen mit deinem Hund. Unterstütze sein natürliches Kühlsystem mit folgenden Tipps:
Tipp
In Großstädten ist die nächste Grünfläche häufig weiter entfernt. Hundeschuhe als Schutz vor dem heißen Untergrund (Verbrennungsrisiko) können helfen.
Bei einigen Hunderassen erreichst du eine sommerliche Erleichterung durch das Trimmen des Fells. Aber Vorsicht. Nicht jedes Hundefell ist dafür geeignet. Erkundige dich bei Fachleuten wie beispielsweise dem Züchter oder dem Hundefriseur.
Im Sommer triffst du häufig Hunde mit einer „Sommerfrisur“. Diese Möglichkeit ist eine Alternative zum Trimmen. Hier gilt ebenfalls der Grundsatz: Vorher erkundigen. Außerdem darf nach dieser Prozedur auf keinen Fall die Haut sichtbar sein. Dadurch steigt die Sonnenbrandgefahr.
Ein radikaler „Bürstenschnitt“ kann den natürlichen Schutzmechanismus von Fell und Unterwolle zerstören. Die Natur passt das Volumen von Unterwolle den Jahreszeiten an. Eine Ausnahme kann das Hundealter sein. Der Wechsel von Winter- und Sommerunterwolle funktioniert nicht mehr richtig. Unbedingt Rat beim Tierarzt einholen.
Diese allgemein gültigen Regeln helfen dir und deinem Hund die Sommermonate zu genießen. Trotzdem ist dein Vierbeiner ein Individuum. Genau wie der Mensch reagieren Tiere unterschiedlich auf die Hitze. Passe dein Verhalten auf die persönlichen Bedürfnisse deines Mitbewohners an. Das ist ein Garant für ein ungetrübtes gemeinsames Sommerfeeling.