Rhodesian Ridgeback

Der elegante Athlet

Rhodesian Ridgeback blickt in die Kamera

Alles im Überblick

Steckbrief Rhodesian Ridgeback

Geschichte und Herkunft des Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Ridgeback stammt ursprünglich aus Südafrika, wo er aus der Linie domestizierter Hunde des Stammes des Hottentotten entstammt – damit ist die Rasse die einzige anerkannte, aus Afrika kommende Hunderasse der Welt!

Dort wurden sie als Jagd- und Wachhunde eingesetzt, hüteten das Vieh und beschützten es vor wilden Tieren wie Löwen, Tigern und anderen. Die Hottentotten glaubten, dass diese Hunde aufgrund des Fellstriches auf dem Rücken, der dem Rückenkamm von Schakalen und Hyänen ähnelt, besonders mutig und stark seien – damit lagen sie nicht einmal ganz falsch, auch wenn diese Eigenschaften mehr vom starken Charakter und muskulösen Körperbau der Vierbeiner herrühren als von der Beschaffenheit des Felles.

Ab dem 16. Jahrhundert kamen immer mehr europäische Siedler nach Südafrika, welche rasch die tollen Wesenszüge dieser Hunde und ihre sehr vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erkannten. Vor allem nutzten sie die furchtlosen, großen und starken Tiere für die Jagd auf Großwild wie Löwen, aber auch Gnus und Antilopen waren sehr beliebt.

Einen Rassestandard gibt es jedoch erst seit 1922, er wurde vom Briten Francis Richard aufgestellt. Als Vorbild diente der damals sehr beliebte Dalmatiner. In Deutschland tauchte der Rhodesian Richback im Jahr 1945 erstmals auf und erfreut sich hier seitdem stets steigender Beliebtheit.

Rhodesian Ridgeback auf einem Feld

Wesensmerkmale Rhodesian Ridgeback

Der Ridgeback ist ein eigenständig denkender, mutiger Hund. Aufgrund seiner Vergangenheit als vielfältig einsetzbarer, leistungsstarker Arbeitshund ist er immer in Aktion, sehr lebhaft und hat viel Temperament. Zudem verfügt er über einen ausgeprägten Jagdtrieb und hat einen sehr starken eigenen Willen – diese Hunde müssen von der Zusammenarbeit mit dem Halter oft mühevoll überzeugt werden, sonst machen sie ihre eigenen Regeln, was das Zusammenleben nicht immer einfach macht.

Allerdings sind Rhodesian Ridgebacks auch sehr sensibel und anhänglich. Hat man sein Herz erst einmal erobert, ist er sehr verschmust – und wahnsinnig loyal.

Wie halte ich einen Rhodesian Ridgeback?

Für einen Rhodesian Ridgeback braucht man viel Energie, Geduld – und einen starken Willen. Ist der Halter inkonsequent oder zu lasch, unsicher oder zu unaufmerksam, spüren diese Hunde das schnell und wissen es für sich zu nutzen. Für Anfänger ist diese Rasse also nicht geeignet, und auch fortgeschrittene Hundehalter sollten sich genau informieren und sich sehr sicher sein, dass sie diese Herausforderung bewältigen können.

Zudem ist die Haltung eines Ridgeback recht zeit- und arbeitsintensiv, da der Hund ein hohes Energielevel besitzt und stets ausreichend beschäftigt werden will. Als netter Zeitvertreib neben Vollzeitjob, Familie und vielen anderen Hobbys ist diese Rasse definitiv nicht geeignet – wie nahezu alle anderen Hunderassen übrigens auch.

Wichtig beim Kauf eines Rhodesian Ridgeback

Wie bei jedem Hund sollte die Herkunft sorgfältig überprüft werden, bevor man sich für ein Exemplar entscheidet. Bei Welpen ist es wichtig, auf einen seriösen Züchter zu achten. Diesen erkennt man unter anderem an folgenden Merkmalen:

  • Es besteht von Anfang an ein offenes Verhältnis, Auskünfte werden bereitwillig erteilt.
  • Der potenzielle Käufer kann sowohl Zuchtstätte als auch die Elterntiere ohne lange Anlaufzeit und mehrmals besichtigen.
  • Der Züchter kann umfangreiche Informationen über die Elterntiere erteilen, sowohl, was Charakter als auch Vorerkranken und ähnliches betrifft.
  • Der Stammbaum des Hundes ist möglichst weitreichend nachverfolgbar.
  • Elterntiere und Welpen werden regelmäßigen Checks beim Tierarzt unterzogen, sind gepflegt, geimpft und auch ansonsten medizinisch optimal versorgt.

Bei einem älteren Hund ist es empfehlenswert, sich vor der Mitnahme bestens mit ihm vertraut machen zu können – Hauruckaktionen können arg nach hinten losgehen, wenn die Chemie zwischen Vierbeiner und Herrchen oder Frauchen nicht stimmt. Der Vorteil bei einem Rhodesian Ridgeback aus dem Tierheim oder von einem Vorbesitzer ist, dass der Stand der Erziehung, die wesentlichen Charakterzüge und „Macken“, an denen gearbeitet werden muss, bereits bekannt sind. Auch Allergien oder andere chronische Erkrankungen treffen den neuen Besitzer hier nicht unerwartet.

Rhodesian Ridgeback im Wald

Erscheinungsbild Rhodesian Ridgeback

Der Rhodesian Rigdeback ist als Welpe klein, kompakt und süß – aus diesem niedlichen Hundebaby wird jedoch ein ziemlich großer Hund mit muskulösem, aber eher schlankem Körperbau, was dem Ridgeback eine besondere, kraftvolle Beweglichkeit verleiht. Er wirkt sehr edel und ursprünglich, seine Bewegungen sind fließend und nahezu elegant.

Bei ansonsten eher kurzem, weizenfarbenen bis hellroten Fell fällt sein Rückenkamm besonders schnell ins Auge: Er beginnt direkt hinter den kräftigen Schultern und endet ungefähr auf der Höhe der Hüfthöcker.

Das musst du bei der Welpenerziehung beachten

Junge Rhodesian Ridgebacks sind voller Energie und Abenteuerlust. In den ersten drei Jahren sind Hunde dieser Rasse sehr verspielt und eigensinnig, da sie erst recht spät in die Pubertät kommen. Bereits im jungen Alter ist es wichtig, am Jagd- und Schutztrieb des Ridgeback zu arbeiten: So muss der Rückruf tadellos sitzen, damit der Hund auch in Wald und Feld ohne Leine laufen kann, ohne sofort jeder Katze, jedem Reh und all den anderen Tieren nachzurennen, die ihm über den Weg laufen könnten. Auch die frühe Gewöhnung an Besucher und größere Menschenmengen, zum Beispiel in Parks oder Innenstädten, ist sehr empfehlenswert, da der Rhodesian Ridgeback Fremden gegenüber oft misstrauisch ist und versuchen wird, seine Familie vor der Annäherung unbekannter Personen zu schützen.

Trotz oder gerade wegen des lebhaften Temperaments ist auch das Erlernen von Ruhe und Entspannung in den ersten Monaten und Jahren sehr wichtig – so hat der Besitzer später einen ausgeglichenen Vierbeiner, der nicht ständig um Aufmerksamkeit und Aktivität buhlt.

Aktivitätlevel des Rhodesian Ridgeback

Beim Ridgeback ist viel Auslastung und Bewegung vom Halter gefordert: Eigentlich für vielfältige Aufgaben gezüchtet, langweilt sich der elegante Vierbeiner sonst recht schnell und sucht sich seine Aufgaben selbst, was in ungewolltem Beschützen von Haus und Hof, dem Zerstören von Gegenständen, ungewollten Jagdtätigkeiten oder anderen größeren oder kleineren Katastrophen enden kann.

Optimal ist der Rhodesian Ridgeback für alle möglichen Arten von Hundesport geeignet – am besten sind solche, die ihn auch geistig fordern und aktives Mitdenken voraussetzen. Damit wird der Besitzer ihn schneller müde bekommen als durch reine Bewegung – aufgrund seiner körperlichen, muskulösen Beschaffenheit, seiner Ausdauer und Kraft ist eine Auslastung durch bloße Bewegung wie beim Joggen oder am Rad nahezu nicht zu erreichen. Allerdings wird dieser Vierbeiner nur erfolgreich in Sportarten sein, die ihm zusagen – aufgrund seiner Sturheit und seines Eigensinnes wird er sich bei Aktivitäten, welche ihm nicht zusagen, hemmungslos verweigern.

Gesundheit und Pflege des Rhodesian Ridgeback

Diese Rasse ist äußerst robust und pflegeleicht: Für das kurze Fell reicht ein Striegel aus Gummi oder Silikon. Selbst im Fellwechsel neigt der Ridgeback nicht dazu, massig Haare zu verlieren. Gebadet werden muss und sollte der Hund nur in Ausnahmefällen, da dies das empfindliche Milieu der Hundehaut angreift.

Da der Rhodesian Ridgeback aus dem warmen Südafrika stammt, ist das kurze Fell ohne Unterwolle nicht besonders wärmend – Spaziergänge im Regen verabscheuen viele Angehörige dieser Rasse, und im Winter bedarf es eines Hundemantels, damit der Hund nicht frieren muss.

Ansonsten ist die Rasse äußerst robust, allerdings sollte Hundesport nur in Absprache und nach eingehender Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen, damit keine Schäden an den Gelenken entstehen – immerhin ist diese Rasse recht groß und schwer!

Ist der Rhodesian Ridgeback für mich geeignet?

Diese Frage lässt sich nur mit Ja beantworten, wenn bereits Erfahrung im Umgang und der Erziehung von Hunden besteht: Ein Hund für Anfänger ist der sture, etwas eigenwillige Rhodesian Ridgeback mit seinem Jagdtrieb, der mittleren Reizschwelle und de ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit Sicherheit nicht!

Kann man dann noch die Zeit und den Willen aufbringen, sich täglich eingehend mit dem neuen Familienmitglied zu beschäftigen, ist der neue Besitzer interessiert an einem Hund, mit dem er verschiedene Sportarten ausprobieren oder eine Ausbildung beginnen kann, steht einer innigen, langen Freundschaft nichts im Wege.

Zwei Rhodesian Ridgeback Welpen

Interessantes und Wissenswertes über den Rhodesian Ridgeback

Der aus Südafrika stammende Arbeitshund ist vielfältig einsetzbar und auch optisch eine imposante Erscheinung. Allerdings ist er bei weitem kein Hund für Jedermann – viel Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Zeit sind nötig, um aus dem Rhodesian Ridgeback einen angenehmen, entspannten und ausgeglichenen Begleiter zu machen. Hat der Besitzer dies jedoch erst einmal geschafft, hat er den treuesten, verschmustesten und loyalsten Freund an seiner Seite, den man sich vorstellen kann.

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