Pudel

ein liebenswerter Allrounder

Weißer Pudel sitzt vor einem Teich

Alles im Überblick

Was schätzen Hundebesitzer an ihren Vierbeinern? Ist es die Anhänglichkeit, ist es die Aufgewecktheit oder einfach der Charme, mit dem jeder Hund seinen Halter schnell um den Finger wickelt? Höchstwahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem, aber beim Pudel kommen noch zwei Faktoren dazu, und zwar Intelligenz und Schönheit. Eine der ältesten Hunderassen hat sich vom Jagdhund zum Gesellschafts- und Begleithund entwickelt und erobert die Herzen der Besitzer in kürzester Zeit.

Das Erscheinungsbild des Pudels variiert durch bestimmte Arten des Scherens. Entsprechend der Größe wird die Rasse in Groß-, Klein-, Zwerg- und Toypudel eingeteilt. Von der FCI erlaubte Farben sind Weiß, Braun, Schwarz, Grau und Falb, diese gibt es bei allen Körpergrößen. In Deutschland und Österreich sind auch die Farben Schwarz-Weiß sowie Schwarz-Loh anerkannt.

Geschichte und Herkunft des Pudels

Während bei einigen Hunderassen viel über die Herkunft diskutiert wird, ist die Geschichte des Pudels gut dokumentiert. Heute fast nicht mehr vorstellbar, aber früher war der intelligente Pudel ein begehrter Jagdhund für die Entenjagd. Wenn du einen Pudel als Haustier hast oder einem ein Zuhause geben möchtest, wirst du mit ihm ganz sicher keine Enten jagen, aber seine große Wasserleidenschaft wird dich begeistern.

Bälle aus dem Wasser holen, gemeinsame Spiele am Wasserrand oder eine Runde gemeinsam im See schwimmen, mit dem Pudel hast du eine richtige Wasserratte an deiner Seite. Da macht der Sommer doch doppelt so viel Spaß. Seine Begeisterung für das nasse Element hat ihm auch den Namen Wasserhund beschert. Die Bezeichnungen Pudel, Wasserhund und Budel wurden bis ins 19. Jahrhundert gleichzeitig verwendet.

Dem Pudel war und ist es vollkommen egal, aber es haben mehrere Länder den Anspruch erhoben, die Heimat dieser Hunderasse zu sein. Vom FCI – Fédération Cynologique Internationale – wurde Frankreich als offizielles Ursprungsland anerkannt.

Mitte des 19. Jahrhunderts sank plötzlich die Beliebtheit des Pudels. Aber nur bei den Jägern. Es wurden unterschiedliche Jagdhunderassen gezüchtet, die einen großen Vorteil hatten: Sie alle hatten ein kurzes Haarkleid und waren wesentlich pflegeleichter als der Pudel mit seiner Lockenpracht.

Schnell wurde aber erkannt, dass der Pudel aufgrund seiner Intelligenz, Anhänglichkeit und seiner extrem hohen Lernbereitschaft sich als treuer Begleiter von uns Menschen viel besser eignet als jeder andere Jagdhund. Heute lieben wir den Pudel als Gesellschafts- und Begleithund und schätzen seine Klugheit.

Ob du mit deinem Pudel zu Hundeausstellungen fährst und um einen Schönheitspreis kämpfst, musst du selbst entscheiden. Du hast dich, als verantwortungsvoller Hundebesitzer- beziehungsweise Hundeliebhaber, sicher schon mit diesem Thema beschäftigt und kennst die Vor- und Nachteile dieser Veranstaltungen. Abseits dieser Treffen erfreut sich der Pudel steigender Beliebtheit und ist zunehmend im Hundesport sowie als Blinden-, Service- und Therapiehund anzutreffen.

Nahaufnahme von Schwarzen GroßPudel

Wesensmerkmale Pudel

Ob der Pudel weiß, dass er mehr als nur schön ist? Wenn ja, dann zeigt er es jedoch nicht. Er ist nicht arrogant, sondern hat ein sehr freundliches Wesen. Kombiniert mit seinem hohen Lerneifer und besonders schnellen Auffassungsgabe ist der Pudel ein wahrer Allrounder, der auch als Familienhund eine gute Figur macht. Mit Kindern und anderen Haustieren kommt er perfekt zurecht und kann auch einige Zeit alleine bleiben.
Lange Ausflüge in die Natur, Flyball, Obedience, Dog Dancing oder Agility, der Pudel ist mit Begeisterung dabei.

Wie halte ich einen Pudel?

Du musst immer bedenken, dass der Pudel Beschäftigung braucht. Er liebt die Abwechslung und möchte beschäftigt werden. Böse Zungen behaupten ja, dass der Pudel sein Zuhause als All-inklusive-Club betrachtet und den ganzen Tag von einem Animateur unterhalten werden möchte. Das stimmt zwar nicht, aber es entspricht schon der Wahrheit, dass dem Pudel schnell langweilig wird. Die Folgen kannst du dir wahrscheinlich vorstellen. Einem gelangweilten, unterbeschäftigten Pudel fällt viel Unsinn ein.

Neben den täglichen Gassi-Runden braucht der Pudel reichlich Auslauf. Er liebt Apportierspiele und ist gerne mit anderen Hunden zusammen. Auffallend ist, dass diese Hunderasse sehr neugierig ist. Und genau diese Neugierde bringt den Pudel manchmal in gefährliche Situationen. Für dich bedeutet das, dass du vorsichtig sein musst. Ungesicherte Balkone oder nicht eingezäunte Grundstücke sind eine Gefahr, wenn der Pudel etwas Interessantes entdeckt und auf Erkundungstour geht.

Kann er sich richtig austoben, fühlt er sich auch in der Stadtwohnung wohl. Ärger mit den Nachbarn musst du nicht befürchten, denn der Pudel bellt nicht besonders oft. Er liebt die Menschen und sucht immer ihre Nähe. Auch zu Fremden ist er recht nett und kommt deshalb als guter Wachhund eher nicht geeignet.

Wichtig beim Kauf eines Pudels

Zuerst musst du entscheiden, ob du dir einen Pudel kaufst oder ob du einen Hund aus dem Tierheim adoptieren möchtest. Entscheidest du dich für einen Welpenkauf, dann achte darauf, dass du nur einen Hund von einem wirklich seriösen Züchter erwirbst.

Einen seriösen Züchter erkennst du daran, dass er dich nicht zu einem voreiligen, vielleicht doch unüberlegten, Kauf drängt. Außerdem kannst du ihn mehrmals besuchen und dich vor Ort von der art- und tiergerechten Haltung der Hunde überzeugen.

Stylisch geschorener Pudel

Erscheinungsbild Pudel

Der Kopf des Pudels ist gestreckt, mit langem, mäßig breitem Schädel. Die Augen sind schwarz oder dunkelbraun. Bei braunen Pudeln ist die Augenfarbe auch dunkelbraun-bernsteinfarben. Der Pudel hat einen wohlproportionierten Körper, wobei die Körperlänge etwas größer ist als die Widerristhöhe.

Wusstest du, dass zwischen Wollpudel und Schnürenpudel unterschieden wird? Der Wollpudel hat ein lockiges, feines, gut gekräuseltes und elastisches Haar. Der Schnürenpudel hat charakteristische Schnüre, die mindestens 20 Zentimeter lang sein sollen, je länger, desto besser.

Das musst du bei der Welpenerziehung beachten

Sobald du Haus und Sofa mit einem Pudelwelpen teilst, beginnt eine spannende Zeit für dich. Schon der Nachwuchs ist sehr lernfähig und du wirst schnell merken, dass schon die Welpen aufmerksam sind und eine wirklich gute Beobachtungsgabe haben.

Pudelwelpen sind leicht zu erziehen, brauchen aber eine konsequente Erziehung. Du kannst deinem Pudelwelpen schon sehr früh die wichtigsten Befehle beibringen. Nicht konsequent erzogene Pudelwelpen entwickeln mithilfe ihrer Intelligenz Verhaltensmuster, von denen du ganz sicher nicht begeistert sein wirst.

Aktivitätslevel des Pudels

Aufgrund seines attraktiven, fast schon majestätischen Aussehens ist es oft nur schwer vorstellbar, wie belastbar und ausdauernd der Pudel ist. Mit dem Pudel in den Urlaub fahren? Kein Problem! Lange Strandspaziergänge oder eine Almwanderung? Auch kein Problem, der Pudel ist mit Freude und Begeisterung dabei. Und mit einem Pudel hast du auch noch einen treuen Joggingpartner an deiner Seite. Mehr kann man doch von einem vierbeinigen Freund gar nicht erwarten, oder?

Kleiner Pudel

Gesundheit und Pflege des Pudels

Der Pudel muss regelmäßig gebürstet und ungefähr alle zwei Monate geschoren werden. Das Pudelhaar wächst ständig und bei mangelnder Pflege verfilzt es. Das sieht nicht nur ungepflegt aus, sondern verursacht Hautirritationen beim Hund.

Am einfachsten für dich ist es, wenn du mit deinem Pudel in den Hundesalon gehst. Aber du kannst dir die richtige Schur auch zeigen lassen und deinen Hund selbst scheren.

Was für alle Hunde gilt, gilt auch für den Pudel: Übergewicht schadet der Gesundheit und kann durchaus die Lebenserwartung verkürzen.

Grundsätzlich ist der Pudel ein robuster Hund, dennoch gibt es leider einige rassespezifische Erkrankungen. Vor allem dann, wenn bei nicht besonders verantwortungsvollen Züchtern das Aussehen und nicht die Gesundheit im Fokus stehen.

Typische Erbkrankheiten sind Augenerkrankungen und die Hüftgelenksdysplasie.

Bei artgerechter Haltung wird der Pudel im Durchschnitt 12 bis 15 Jahre alt. Großpudel leben etwas kürzer, die Lebenserwartung liegt bei 11 bis 12 Jahren.

Die Ernährung des Pudels

Nicht nur bei uns Menschen, auch beim Hund, spielen neue Erkenntnisse in Bezug auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung eine immer größere Rolle. Längst wissen wir, dass auch Hunde durch falsche Ernährung und Übergewicht an Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, leiden können.

Der Pudel ist wie alle andern Hunde auch ein Feinschmecker und Allesfresser. Du musst wissen, dass nur eine hochwertige und artgerechte Ernährung deinen Liebling gesund hält. Ob du deinen Pudel mit Trocken- oder Nassfutter fütterst oder ob du dich für das BARFEN entscheidest, hängt ganz von deinem individuellen Geschmack ab.

Wichtig ist, dass du bei der Ernährung das Alter, den Gesundheitszustand und die Aktivität deines Pudels berücksichtigst. Für den Hund hat die Nahrung eine soziale Bedeutung und je nach Größe deines Pudels solltest du die Nahrungsmenge auf 1 bis 3 Mahlzeiten pro Tag aufteilen.

Ist ein Pudel für dich geeignet?

Bevor du einen Pudel kaufst, solltest du dir gut überlegen, ob diese Hunderasse für dich wirklich geeignet ist. Der Pudel ist ein aktiver, unternehmungslustiger Hund. Kurz gesagt, für Stubenhocker ist er sicher nicht der ideale Begleiter. Der Pudel will in die Natur, und zwar bei jedem Wetter. Du brauchst ausreichend Zeit für lange Spaziergänge und solltest dir auch immer wieder neue Spiele und Aktivitäten einfallen lassen. Gleichzeitig musst du bereit sein, die doch zeitintensive Fellpflege zu akzeptieren. Wenn du deinen Pudel nicht selbst scheren möchtest, bedenke schon vor dem Kauf die Kosten, die dich erwarten.

Nahaufnahme eines schokoladenfarbenen Pudels

Interessantes und Wissenswertes über den Pudel

Wie kam eigentlich der Pudel zu seinem Namen? Auf Französisch heißt der Pudel caniche, abgeleitet vom Wort cane, was weibliche Ente bedeutet. Das führt auf den ursprünglichen Einsatz, das Apportieren der Ente aus dem Wasser, zurück.

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