Können Katzen weinen?

Wieso tränen die Augen der Katze?

traurige Katze mit tränen

Alles im Überblick

Können Katzen weinen? Zumindest können die Augen der Katzen tränen. Allerdings hat das nichts mit Traurigkeit zu tun. Stattdessen gibt es für die Tränen immer einen körperlichen Grund.

Können Katzen weinen? So trauern Katzen

Katzen können Gefühle empfinden. Sie können Schmerz und Verlust empfinden, frustriert, ängstlich und traurig sein.
Außerdem produzieren Katzen Tränenflüssigkeit. Die Antwort auf die Frage “Können Katzen weinen?” lautet also: rein theoretisch besteht die Möglichkeit! Allerdings drücken Katzen ihre Trauer – im Gegensatz zu uns Menschen – nicht mit Tränen aus. Weinen ist bei ihnen also weder ein kommunikatives Mittel noch Ausdruck einer bestimmten Emotion.

Können Katzen weinen mit Tränen?

Dass wir Menschen weinen, wenn wir traurig sind, ist ganz normal. Und so ist es eine logische Schlussfolgerung, dass wir tränende Augen bei anderen Spezies – wie den Katzen – ebenfalls mit Traurigkeit assoziieren.
Allerdings zählen Tränen nicht in ihr Verhaltensrepertoire. Katzen drücken ihre Trauer stattdessen anders aus:
• Klagelaute, wie lautes Miauen, Maunzen oder Schreien
• Verengte Pupillen
• Unruhiger Schwanz
• Nervosität
• Abgeschlagenheit
• Plötzliche Unsauberkeit
• Reizbarkeit und Aggressionen
• Veränderte Bewegungsabläufe
• Wesensveränderung
• Rückzug und Distanz
Weinen, im Sinne tränender Augen, zählt also nicht dazu.
Wichtig: Alle diese Anzeichen können sowohl für Trauer als auch als Ausdruck für andere Ursachen stehen.

Weinende Katze

Katze weint – was hat es damit auf sich?

Katzen sind unter anatomischen Gesichtspunkten dazu in der Lage, Tränenflüssigkeit zu produzieren. Biologisch sind die Voraussetzungen zum “Weinen” also bereits im Katzenauge angelegt.
Allerdings sind die Tränen kein Ausdruck von Traurigkeit, stattdessen erfüllen sie eine körperliche Schutzfunktion:
Schutz vor dem Austrocknen: Ausgetrocknete Augen können ihre Funktionsweise nicht entfalten, die Augen sind weniger beweglich, die Hornhaut vernarbt, die Katze erblindet oder ihre Augen trüben ein. Um die volle Sehstärke zu nutzen, muss das Auge also immer feucht und beweglich sein. Aus diesem Grunde bedeckt die Tränenflüssigkeit die Hornhaut des Auges mit einem Feuchtigkeitsfilm.
Schutz vor Fremdkörpern: Während wir Menschen Hände und Hilfsmittel haben, mit denen wir Fremdkörper (beispielsweise eine Wimper) aus den Augen entfernen können, haben Katzen diese Möglichkeiten nicht. Sie sind also darauf angewiesen, dass das betroffene Auge die Reinigungsfunktion ganz alleine übernimmt. Die Tränen sind dabei behilflich, etwaige Fremdkörper aus den Augen auszuspülen.
Die Tränen sind also ein wesentlicher Teil der Sehfunktion.

Nahaufnahme von Katze mit tränenden Augen

Katzen Augen tränen – die Ursachen

Tränende Augen (Epiphora) sind ein Symptom, das je nach Einzelfall entweder harmlose oder gravierende gesundheitliche Auslöser hat:

  • Anatomische beziehungsweise rassespezifische Ursachen (besonders bei kurzschnäuzigen Katzen)
  • Trockene Raumluft
  • Wetterwechsel
  • Temporäre Kontaktreaktion
  • Divers bedingte Augenreizungen
  • Allergische Reaktion
  • Erhöhter Augeninnendruck
  • Fremdkörper
  • Verletzungen
  • Infektionen
  • Bindehautentzündung
  • Katzenschnupfen
  • Grüner Star
  • Hornhautsequester
  • Horner Syndrom
  • Netzhautablösung
  • Nierenschäden
  • Schilddrüsenerkrankung
  • Veränderungen am Tränen-Nasenkanal
  • Schmerzen
  • Fehlstellungen am Augenlid

Augen tränen Katze – so behandelt ihr sie

Während viele körperliche Auslöser der tränenden Augen von einem Tierarzt behandelt werden müssen, gibt es auch ein paar Hilfestellungen, die du selbst ergreifen kannst:
Augenpflege: Kurzschnäuzige Katzen, Katzen mit anatomischen Fehlbildungen oder chronischen Augenerkrankungen brauchen ein auf sie abgestimmtes Reinigungsprogramm. Am besten entfernst du die austretende Tränenflüssigkeit/die Tränenspuren mit einem trockenen Tuch. Katzen, die zu dieser Kategorie gehören, haben also einen erhöhten Pflegeaufwand, auf den sie für den Rest ihres Lebens angewiesen sind.
Nährstoffversorgung: Die beste Prävention für den Großteil aller Krankheiten ist ein funktionsfähiges Immunsystem. Ein qualitatives Futter oder die Nahrungsergänzung mit Nährstoffen ist also eine Methode, mit der du das Risiko einer Infektion (beispielsweise Katzenschnupfen) reduzieren oder ihren Verlauf mildern kannst.
Wichtig: Diese Methoden sind auf die folgenden Fälle beschränkt:

  • Das Auge wirkt unverändert.
  • Die Tränenflüssigkeit ist klar.
  • Die Katze signalisiert keine Schmerzen und ist beziehungsweise wirkt nicht krank.
Katze mit tränenden Augen

Augentropfen für Katzen - Tipps zur richtigen Anwendung

Viele Medikamente (Cremes, Tropfen) werden direkt aufs Auge aufgebracht. Katzen sind jedoch für ihren Widerstand bekannt. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, die Augentropfen zu applizieren:

  1.  Falls das Medikament im Kühlschrank gelagert werden muss, solltest du es einige Minuten vor der Anwendung außerhalb davon aufbewahren, damit es eine angenehme Behandlungstemperatur annehmen kann.
  2. Nähere dich deiner Katze auf die übliche Art, damit kein Misstrauen entsteht.
  3. Halte das Medikament versteckt, damit sie es bei deinem Annäherungsversuch nicht sieht.
  4. Hebe deine Katze mit ruhigen Körperbewegungen an und setze sie auf die Küchenablage/die Waschmaschine/einen Tisch. Wichtig ist, dass der Untergrund so hoch ist, dass du das Auge deiner Katze gut sehen und behandeln kannst.
  5. Wickle die Katze so in ein Handtuch ein, dass sie dich nicht verletzen kann. Alternative: Bitte einen Helfer, die Katze an den Pfoten zu fixieren.
  6. Setze den Zeigefinger der einen Hand ans untere Augenlid und ziehe es sanft hinab.
  7. Auf die freigelegte Stelle der Augenoberfläche trägst du mit der anderen Hand nun die Creme/die Augentropfen auf.

Tränende Augen bei der Katze - wann solltest du zum Tierarzt gehen?

Tränende Augen stehen immer im Zusammenhang mit einem Gesundheitsproblem. Wenn die Augen deiner Katze tränen, solltest du also grundsätzlich in Alarmbereitschaft sein.
Deine Katzen hat tränende Augen – ab wann solltest du mit ihr zum Tierarzt gehen?

  • Wenn die Augen schon seit Langem tränen oder in einer gewissen Regelmäßigkeit.
  • Die Augen sind nicht nur feuchter als sonst, sondern tränen stark.
  • Das Auge sieht verändert aus (Rötungen, eitrige Stellen, Schwellungen etc.).
  • Die Tränenflüssigkeit ist gelblich-braun.
  • Es treten körperliche Veränderungen auf.

Wenn die Ursache nicht behandelt wird, können farbliche Tränenspuren im Fell entstehen. Dadurch wirkt die Katze ungepflegt und krank.
Die optischen Begleiterscheinungen sind aber nur ein Randproblem. Wenn die Ursache nicht medizinisch behandelt wird, kann aber auch der Körper Schaden nehmen. Das trifft besonders auf bestimmte Risikogruppen (Beispiel: geschwächte Katzen) und auf einige Grunderkrankungen zu (teilweise herrscht sogar Erblindungsgefahr).
Aber Achtung: Da die Untersuchung und Behandlung der Ursache teilweise Spezialkenntnisse erfordert, gibt es Augenerkrankungen, die nur ein Fachtierarzt behandeln kann.
Im Rahmen der tierärztlichen Betreuung kommen unter anderem die folgenden Behandlungsschritte auf die Katze zu:

  • Hornhautuntersuchung mit einer fluoreszierende Flüssigkeit
  • Fremdkörperentfernung
  • Reinigung
  • Medikamentöse Therapie
  • Augenoperation
Katzenaugen werden gereinigt

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