Kastration Katze - alles was du wissen musst

Katze mit Kragen nach Kastration

Alles im Überblick

Die Kastration der Katze ist für Freigängerkatzen vielerorts schon lange Pflicht. Doch auch für Wohnungskatzen kann der Eingriff nützlich sein. Durch die Kastration werden nämlich nicht nur die Fortpflanzungsmechanismen des Vierbeiners gestoppt. Vielmehr kann die OP auch eine lebensverlängernde Maßnahme und eine Lösung sexuell motivierter Verhaltensproblem sein.

Kastration Katze Ablauf – so läuft der Eingriff ab

Die Kastration läuft bei Katzen und Katern zunächst in gleicher Weise ab:
1. Die Tiere müssen nüchtern sein. Die letzte Mahlzeit gibt es rund neun und das letzte Wasser etwa zwei Stunden vor der OP.
2. Vor dem eigentlichen Eingriff werden die kleinen Patienten im Wege der Injektion narkotisiert. Während der rund 30-minütigen Operation werden die Vitalwerte der Katze häufig überwacht, also monitorisiert.
3. Wenn die Katze eingeschlafen ist, wird sie entlang der Eingriffsstelle kahl rasiert.
4. Anschließend setzt der Tierarzt ein Mittel zur Hautdesinfektion und ein steriles Operationstuch ein.
5. Damit der empfindliche Sehkörper der Katze während der Operation nicht austrocknet, trägt der behandelnde Arzt eine spezielle Augensalbe auf.
Der finale Schritt splittet sich entsprechend der anatomischen Unterschiede in die Entfernung der Hoden/der Eierstöcke auf:
Katzen: Bei weiblichen Tieren eröffnet der Tierarzt den Bauch mit einem kleinen Schnitt. Nachdem er durch die Bauchdecke und das Muskelgewebe gedrungen ist, werden die Eierstöcke zunächst abgebunden und anschließend (mit oder ohne Gebärmutter) entfernt. Alle durchtrennten Gewebsschichten werden nach der Entnahme wieder zugenäht.
Kater: Die Hoden der Männchen werden durch zwei winzige Schnitte freigelegt. Auch sie werden im ersten Schritt abgebunden und im Folgeschritt entfernt. Im Gegensatz zu Katzen werden Kater häufig nicht vernäht. Das hängt damit zusammen, dass der Eingriff insgesamt sehr klein und gewebeschonend ist.

Orangene Katze nach Kastration

Kastration und Sterilisation der Katze – das ist der Unterschied

Kastration und Sterilisation – wo liegt denn da der Unterschied?
Die Kastration: Bei der Kastration werden die Keimdrüsen, also die Eierstöcke/die Hoden entfernt. Dadurch werden Katzen dauerhaft unfruchtbar gemacht. Zusätzlich wird der Fortpflanzungstrieb unterbunden und die Hormonproduktion reguliert. Die Katzen verspüren keinen Sexualtrieb mehr und stellen ihre diesbezüglichen Verhaltensweisen (Beispiel: die Rolligkeit und das Markieren) deshalb ein. Die Kastration ist also eine ganzheitliche Lösung und damit oft der Eingriff erster Wahl.
Die Sterilisation: Die Sterilisation bewirkt ebenfalls die Unfruchtbarkeit. Dadurch, dass die Samen- und Eileiter nur abgebunden, nicht jedoch entfernt werden, können sie weiterhin Hormone produzieren. Die Katze kann also keine Nachkommen zeugen, ihr Sexualverhalten bleibt aber intakt. Da die Paarungsbereitschaft der Katzen gesundheitliche Risiken birgt und für Zerwürfnisse mit dem Katzenhalter sorgen kann, werden Sterilisationen nur sehr selten durchgeführt.

Kastration Katze Kosten – das kommt auf dich zu

Die Kosten für die Kastration richten sich nach der GoT (Gebührenordnung für Tierärzte). Obwohl das die Berechnungsgrundlage für alle Tierärzte ist, können erhebliche Preisschwankungen entstehen.
Diese Faktoren bestimmen den endgültigen Preis:
• Vorsorgeuntersuchungen
• Der Gebührensatz
• Die Operationstechnik und das Operationsmaterial
• Das Geschlecht bzw. der Zeitaufwand und die Schwierigkeit der Operation
• Der Gesundheitszustand der Katze und dadurch verursachte Komplikationen
• Die Narkosemittel und Medikamente und das Körpergewicht
• Die Nachsorge und Folgebehandlungen
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Kosten von knapp 85 (Kater) bis 150 Euro (Katze) entstehen.

Schwarze Katze nach Kastration

Wie lange dauert Heilung nach Kastration Katze?

Die Heilung vollzieht sich auf mehreren Ebenen:
Narkose: In den ersten Stunden nach der OP kann es sein, dass der Katze die Narkose noch zu schaffen macht (Koordinierungsschwierigkeiten, Angstgefühl, Benommenheit). Nach einem mehrstündigen Schlaf, sollte es ihr diesbezüglich aber schon deutlich besser gehen.
Wundheilung: Während sich Kater innerhalb weniger Tage von den Schmerzen erholen, dauert die Heilungsphase bei Katzen etwa 10 bis 14 Tage lang. Damit die Wunde komplikationsfrei ausheilen kann, sollten sie diese Zeit in einer geschützten Umgebung, also keines Falls im Freien, verbringen.
Hormonumstellung: Die hormonellen Schwankungen pendeln sich nach mehreren Wochen ein. Bis dahin kann die Katze gereizter als gewöhnlich sein.

Kastration Katze Nachsorge – so musst du dich um deine Katze kümmern

Es werden einige Tage vergehen, bis die Katze die Nachwirkungen der OP überstanden hat. Am besten reichst du für diesen Zeitraum Urlaub ein, so kannst du ihr besser zur Seite stehen.
Diese Aufgaben kommen nach dem Eingriff auf dich zu:
1. Nach der Narkose ist die Katze noch etwas benebelt und bewegt sich deshalb unkoordiniert und wackelig. Die Transportbox ist der ideale Aufwachort, weil sie dort im geschützten Rahmen Kräfte sammeln kann. Warte darauf, bis die Katze die Box von selbst verlässt, trage sie nicht und vermeide Berührungen am Bauch.
2. In den ersten Tagen braucht die Katze einen bedarfsgerechten Genesungsraum. Wichtig ist, dass sie in diesem Zimmer ihre Ruhe, ein sauberes Katzenklo, Wasser und Futter hat. Die Umgebung sollte außerdem warm, abgedunkelt und sicher (ohne Kletterelemente) sein. Reinige die Toilette mehrmals täglich und warte mit der ersten Mahlzeit so lange ab, bis sich die Katze berappelt hat und sich wieder ganz normal benimmt.
3. Die Katze wird einen Body oder eine Halskrause tragen, damit sich die Wunde nicht entzünden kann. Da diese aus Sicht der Katze störende Fremdkörper sind, werden die Hilfsmittel häufig nicht kampflos akzeptiert. Leider hat sie keine andere Wahl, denn der Wundschutz ist zwingend erforderlich. Übrigens: Da der Eingriff beim Kater nicht so großflächig ist, kann die Halskrause/der Body bei ihm entbehrlich sein. Wichtig ist nur, dass er nicht an der frischen Wunde knabbert oder permanent dran leck.
4. Die Art der Fäden, die Nahttechnik und das Geschlecht der Katze bestimmen darüber, ob überhaupt und wie viele Kontrolltermine entstehen: Bei Katern ist eine Folgeuntersuchung häufig nicht erforderlich. Bei weiblichen Tieren finden in der Regel zwei Nachsorgetermine statt:
1. Kontrolle der Naht – etwa an Tag zwei.
2. Fädenziehen – etwa an Tag 10. Ausnahme: Es handelt sich um eine intrakutane (also innenliegende) Hautnaht und/oder die Fäden werden vom eigenen Körper abgebaut.

Katze wird behandelt

Wesensänderung nach Kastration Katze – so verändert sich dein Vierbeiner

Manchmal wird die Kastration nicht nur als ein Mittel der Empfängnisverhütung verstanden, sondern als Lösung für Verhaltensprobleme eingesetzt.
Diese Veränderungen stellen sich nach der Kastration bei deiner Katze ein:
• Viele Katzen sind nach dem Eingriff zugänglicher und empfinden weniger Stress. Das hängt damit zusammen, dass die kräftezehrenden Fortpflanzungsphasen entfallen.
• Kurzweilig können aber auch gegenteilige Effekte entstehen, so entwickeln einige Katzen in der Zeit nach dem Eingriff ungewohnte Aggressionen. Diese sind den hormonellen Schwankungen geschuldet und flauen mit der Zeit von selber wieder ab.
• Kastrierte Katzen zeigen weniger Konkurrenzverhalten und sind im Umgang mit Ihresgleichen deshalb vergleichsweise sozial.
• Katzen haben nach der Kastration einen reduzierten Kalorienbedarf. In Kombination mit Antriebslosigkeit, die ebenfalls eine Folge der Kastration sein kann, und gleichbleibender Futterration kann dadurch Übergewicht entstehen. Falls du diese Entwicklung bei deiner Katze feststellen kannst, stellst du ihr Futter am besten auf eine energieärmere Variante um.
• Die größte Veränderung spielt sich im Sexualverhalten ab. Das Markieren und die Rolligkeit hören unvermittelt auf. Dadurch stellen sich auch lästige Begleiterscheinungen, wie die beißenden Gerüche und das laute Dauer-Jaulen ein. Außerdem nehmen die gefährlichen Streifzüge zwecks Partnersuche und die damit einhergehenden Konflikte mit den Nachbarskatzen ab.
• Darüber hinaus kann die Kastration das Risiko bestimmter Krankheiten (Beispiel: Prostataerkrankungen, Leukose, Mammatumore, Katzenaids) mindern und damit die Lebenserwartung des Vierbeiners erhöhen.

Katze entspannt

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