Kaninchenschnupfen

Diese Krankheit kann ernst werden

Inhalt - Alles im Überblick

Die Bezeichnung Kaninchenschnupfen macht den Ernst der Lage nicht deutlich. Für deinen pelzigen Hausgenossen ist diese bakterielle Erkrankung nicht nur ein Schnupfen. Eine Atemwegserkrankung ist für deinen „Nasenatmer“ eine ernste Angelegenheit und darf nicht belächelt werden: „Mein Kaninchen hat nur einen Schnupfen“.

Kaninchenschnupfen

Der Kaninchenschnupfen wird durch Bakterien übertragen. Die Ansteckung kann durch Tröpfcheninfektion zwischen den Tieren erfolgen. Teilweise ist eine Übertragung über verunreinigte Oberflächen möglich. Für die Infizierung sind verschiedene Bakterien unter anderem Pasteurellen, Bordetellen, oder Staphylokokken verantwortlich. In der Regel ist eine Mischinfektion von verschiedenen Erregern die Ursache.

Kaninchenschnupfen – Was ist das überhaupt?

Der Kaninchenschnupfen ist keine simple Erkältung. Diese Infektionskrankheit (Rhinitis contagiosa cuniculi) solltest du auf keinen Fall unterschätzen. Wenn die Krankheit ausbricht, ist der gesamte Nasenbereich betroffen. Diese Bereiche sind verschleimt und dein Kaninchen bekommt keine Luft mehr. Die Augen werden durch diese Infektion ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Schlimmstenfalls kommt es zu einer Lungenentzündung. Der Hasenschnupfen muss unbedingt behandelt werden.

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Kaninchenschnupfen Symptome: Worauf solltest du achten?

Wenn dein Kaninchen hin und wieder niest, solltest du „hellhörig“ werden, wenn keine staubige Einstreu die Schuld trägt. Regelrechte Niesattacken sind als weiteres Krankheitsbild normal. Am Anfang ist es ein „trockenes“ Niesen. Im Laufe der Zeit kommt ein Nasenausfluss hinzu. Die Konsistenz ändert sich von wässrig milchig zu gelbem oder grünem Schleim. Die Nase verklebt. Um Atmen zu können putzt das Kaninchen intensiv den Nasenbereich. In diesem Stadium ist das Fell an den Pfoten und im Gesichtsbereich verklebt. Durch diese Putzattacken röten sich die Augen und durch die zusätzliche Bindehautentzündung ist ein Augenausfluss sichtbar. In manchen Fällen wird eine Mittelohrentzündung als Sekundärentzündung ausgelöst. Die Atmung und der Geruchssinn sind in dieser Phase blockiert. Teilweise wird die Nahrung verweigert und sie liegen still in einer Ecke. Wenn dir ein rasselndes Atmen auffällt, könnte zusätzlich eine Lungenentzündung eingetreten sein.

Kaninchenschnupfen Symptome im Überblick:

  • häufiges Niesen bis zu Niesattacken
  • Nasenausfluss in verschiedener Konsistenz
  • verklebtes Fell
  • gerötete und tränende Augen (eitrige Bindehautentzündung)
  • Mittelohrentzündung
  • Nahrungsverweigerung
  • Atemgeräusche (rasselnd – Gefahr der Lungenentzündung)
  • erhöhte Körpertemperatur bis zu akuten Fieberschüben

Ist der Kaninchenschnupfen tödlich?

Die Frage: „Ist Kaninchenschnupfen tödlich?“, können wir dir mit einem klaren „Nein“ beantworten. Trotz dieser positiven Aussage gibt es ein großes ABER. Dein Kaninchen atmet grundsätzlich durch die Nase (Nasenatmer). Das Niesen ist ein Anzeichen einer Entzündung der Atemwege. Durch die Nichtbehandlung kann sich das Krankheitsbild verschlechtern. Der Nasenausfluss verstopft die Nasenlöcher. Als Folgeerscheinung kann eine Lungenentzündung auftreten. Die Atmung verändert sich. Durch eine Lungenentzündung verschlechtert sich der Allgemeinzustand und dein Kaninchen wird dünner. Wird eine Lungenentzündung nicht behandelt führt sie zum Tod. Fakt ist: Nicht der Kaninchenschnupfen ist tödlich, sondern die zusätzliche Lungenentzündung. Aber erst dann, wenn keine rechtzeitige tierärztliche Betreuung erfolgt.

Kaninchenschnupfen – Wie wird er festgestellt?

Dein Kaninchen hat Schnupfen, dann solltest du sofort zum Tierarzt gehen. Dieser hat die Möglichkeiten deine Befürchtungen zu bestätigen. Im ersten Gespräch werden die Anzeichen und Symptome des tierischen Patienten besprochen. Wichtig ist auch, ob du ein oder mehrere Kaninchen hast und welche Haltungsbedingungen bestehen. Im Anschluss erfolgt die Untersuchung. Zuerst werden die Nase und die Augen überprüft. Für die Bestätigung der Diagnose wird häufig ein Abstrich des Nasensekretes für die Untersuchung entnommen. Eine Spülung mit Kochsalzlösung befreit die verstopften Nasenlöcher und verschafft deinem Kaninchen Erleichterung. Im weiteren Verlauf wird die Lunge des Tieres abgehört. Zur Bestätigung des Anfangsverdachts und bei rasselnden Atemgeräuschen wird ein Röntgenbild benötigt. Zu dem gesamten Krankheitsbild passt ebenfalls ein leichtes Fieber.

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Kaninchenschnupfen behandeln – das sind die Möglichkeiten

Bei rechtzeitiger Diagnose kann der Kaninchenschnupfen gut behandelt werden. Leider ist diese Erkrankung nicht heilbar. Im Laufe des Kaninchenlebens kann es bei einigen Exemplaren immer wieder zu Krankheitsschüben kommen. Die Prognose ist gut für ein weitgehend beschwerdefreies Leben. Besonders wichtig ist die Kombination von Medikamenten und Hausmitteln für eine erfolgreiche Kaninchenschnupfenbehandlung.

Kaninchenschnupfen – welche Medikamente oder Hausmittel gibt es?

Kaninchenschnupfen Medikamente

Über den Tierarzt erhält dein Kaninchen eine Antibiotikaversorgung. Dadurch sollen die Erreger abgetötet werden. Die Erstversorgung nimmt dein Tierarzt vor. Die weitere Behandlung liegt in deiner Verantwortung. Die Dauer legt der behandelnde Tierarzt fest.

Beispielsweise sind folgende Medikamente notwendig:

  • Augentropfen oder -salbe (antibiotikahaltig)
  • Ohrentropfen oder -salbe (antibiotikahaltig)
  • Antibiotika gegen die Bakterien
  • Schleimlöser
  • Medikamente zur Stärkung des Immunsystems

 

Kaninchen Schnupfen Hausmittel

Zur Unterstützung der tierärztlichen Behandlung hast du einige weitere Möglichkeiten. Eine vitaminreiche Fütterung unterstützt das Immunsystem. Hochwertiges Grünfutter und Kräuter (Spitzwegerich, Thymian, Kamille) mobilisiert die eigene Abwehrkraft. Dem verminderten Geruchs- und Geschmackssinn kannst du mit stark duftendem Futter ein Schnippchen schlagen. Zur Linderung der Beschwerden hilft eine Inhalation. Der Dampf von Salzwasser oder von ätherischen Ölen erleichtert die Atmung. Setze dein Kaninchen in einen kleineren Reisekäfig. Das Gefäß mit heißem Dampf mit dem Zusatz deiner Wahl vor den Käfig stellen. Das Ganze mit einem Tuch abdecken. Dein Kaninchen kann gefahrlos den heißen Dampf inhalieren. Achtung: Ist das Fell nach solchen Inhalationen feucht, bitte abtrocknen.

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Kaninchen Erkältung: Unterschied zu Kaninchenschnupfen

Die Freilandkaninchen sind die Witterungsbedingungen in unseren Breiten gewöhnt und haben ein besseres Immunsystem. Außerdem haben sie meistens eine Unterschlupfmöglichkeit und können sich zusammenkuscheln. Die Wohnungskaninchen überwintern in der warmen Wohnung. Sie sind nicht so „abgehärtet“ wie ihre Artgenossen. Du willst deinem Kaninchen eine Freude machen und es auch ab und zu nach draußen stellen? Die gefährlichen Jahreszeiten für eine Kaninchen Erkältung und den Kaninchenschnupfen sind das Frühjahr und der Herbst. Die empfindlicheren Wohnungskaninchen können sich leicht erkälten. Stelle den Kaninchenkäfig an einen windgeschützten Ort. Eine Unterschlupfmöglichkeit muss es ebenfalls geben. Übertreibe am Anfang nicht. Ein paar Stunden am Tag sind ausreichend. Die feuchten Nächte sind nicht geeignet. Erkältet sich dein Kaninchen unter solchen Bedingungen, dann ist es witterungsbedingt. Der gefährliche Kaninchenschnupfen ist eine bakterielle Erkrankung und hat nichts mit den Witterungseinflüssen bei der Kaninchen Außenhaltung zu tun.

Gibt es eine Impfung gegen Kaninchenschnupfen?

Es gibt eine Impfung gegen Kaninchenschnupfen. Die Grundimmunisierung erfolgt in zwei Schritten. Die Impfung muss alle 6 Monate wiederholt werden. Sinnvoll ist diese Impfung bei:

  • größerer Gruppenhaltung (Tierschutz, Zuchtbetrieb)
  • Aufenthalt in Ausstellungsräumen
  • Urlaubsunterbringung in Tierpensionen

Die Kaninchenschnupfenimpfung darf nicht gleichzeitig mit der Impfung gegen Myxomatose (Erreger durch Insektenübertragung) erfolgen. Die Nebenwirkungen dieser Schutzimpfung sind noch nicht ausreichend erforscht. Ein Gespräch mit deinem Tierarzt informiert dich über die Vor- und Nachteile. Bei einer normalen Einzelhaltung oder in einer Dauergruppe (ohne Neuzugänge) ist das Risiko einer Ansteckung relativ gering.

Ist Kaninchenschnupfen ansteckend für Menschen?

Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass dich dein Kaninchen anstecken kann. Ebenso wie du deinen Schnupfen an dein Kaninchen weitergeben kannst. Die Wahrscheinlichkeit ist gering. Der Möglichkeit, dass Kaninchenschnupfen ansteckend für Menschen ist, kannst du einen Riegel vorschieben. Die einfachste Lösung ist „Hände waschen“. Zusätzlich zu der Handhygiene schützt dich eine saubere Käfighaltung.

Kaninchenschnupfen

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