Hund beschäftigen

Wie viel Zeit braucht ein Hund am Tag

Hund beschäftigen

Inhalt - Alles im Überblick

Du bist oder wirst Hundebesitzer. Viele gute Ratschläge stürmen auf dich ein. Teilweise sind es Vorschläge für die Hunde Auslastung. Warnende Worte, wie beispielsweise „Ist dir der Zeitaufwand für einen eigenen Hund eigentlich bewusst?“ gehören ebenfalls dazu. In diesem Artikel erhältst du keine guten Ratschläge, sondern Tipps wie du das Zusammenleben mit deinem Hund gestalten kannst. Außerdem wird der Unterschied von Überforderung und Unterforderung erläutert und welche Möglichkeiten du hast.

Wie kannst du deinen Hund beschäftigen und auslasten?

Zahlreiche Hundefreunde werden diese Frage mit Hundeplatz, Hundesport und Hundeschule beantworten. Das ist nicht grundsätzlich falsch. Der Alltag bietet wesentlich mehr Möglichkeiten deinen Hund artgerecht zu beschäftigen.

Hund beschäftigen

Gassi gehen: Wie oft muss ein Hund raus?

Diese Tätigkeit ist nicht nur zum Lösen deines Vierbeiners da. Also nicht schnell mal kurz um den Block und dann nach Hause. Lass ihn ausführlich schnüffeln. Durch dieses „Zeitungslesen“ werden die Gerüche der Artgenossen untersucht. Nimm dir Zeit und bleib stehen, bis er fertig ist.

Biete ihm die Möglichkeit sich auszupowern. Lass ihn über die Wiese rennen und nach Mäusen suchen. Die Bocksprünge von Mauseloch zu Mauseloch sind fast akrobatisch. Manche lieben es die Nase in die Erde zu stecken. Das anschließende Buddeln wird mit Ausdauer betrieben. Diese Tätigkeiten gehören zum Hundeleben. Das ist eine artgerechte Hunde Beschäftigung.

Verändere die Routen häufig. Dadurch wird diese Gassirunde interessant bleiben. Verbinde diese Alltagsrunden mit dem Gang zum Bäcker oder zum Supermarkt. Die Eindrücke und Gerüche bieten Abwechslung. Junge Hunde lernen gleichzeitig das richtige Verhalten an Straßen und vor Geschäften. Mindestens 4 mal am Tag solltest du deinem Hund seinen Auslauf gewähren, über jeden weiteren würde er sich sicherlich freuen. In der Regel sollte ein Spaziergang 15 – 45 Minuten gehen, aber du wirst staunen wie schnell eine Stunde vorbei ist. Zu Hause wird er zufrieden und müde auf seiner Decke liegen.

Spielen mit anderen Hunden

Eine weitere Möglichkeit ist das Spielen mit Artgenossen. Wähle deine Runde so, dass du weitere Hunde triffst. Das unbekümmerte Toben auf der Wiese ist eine gute Auslastung. Natürlich kommt es dabei auf das Alter und die Rasse an. Große Hunde sind oft grob beim Spielen. Das Kräfteverhältnis sollte stimmen. Betagte Hunde wollen ihre Ruhe vor dem Jungvolk. Hier ist dein „Hundeverstand“ gefragt.

Spielen im Garten

Je nach Jahreszeit gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wurfspiele im Schnee machen Spaß. Beispielsweise wird ein Futterbeutel geworfen. Der Vierbeiner muss ihn suchen und bringen. Im Sommer können Ballspiele in Verbindung mit einem Wasserbecken auch Abkühlung bringen. Der Garten kann ebenfalls zum Training genutzt werden. Dabei ist völlig egal, ob „Platz“, „Steh“ oder lockeres Gehen mit Leine geübt wird. Ein Longierzirkel oder Agilityhindernisse bringen Spaß und Auslastung. Diese Art von Beschäftigung macht müde und vertieft das Band zwischen Zwei- und Vierbeiner.

Hund geistig auspowern

Es gibt regnerische Tage. Da sind Hund und Herrchen/Frauchen nicht gerne draußen. Es gibt genügend Spielzeug, wo sich der Hund allein beschäftigen kann. Die „Quietschvarianten“ sind für den Hundebesitzer auf die Dauer nervig. Eine leisere Möglichkeit ist der Schnüffelteppich. In diesem „Teppich“ werden Leckerlis versteckt. Mit der Nase werden diese Häppchen erschnüffelt.

Diese Beschäftigungsvariante kann leicht selbst gebastelt werden. Bei einem Schnüffelbrett wird die Nase und die Intelligenz gefordert. Das sind drei Beispiele für Beschäftigungsmöglichkeiten.

Diese verregneten Tage kannst du ebenfalls zum Training verwenden. Beibringen von verschiedenen Tricks erfordert Teamarbeit. Außerdem wird die Intelligenz deines Hundes gefordert. Im Anschluss wird gekuschelt und dein Hund döst zufrieden in deiner Nähe.

Ausflüge

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Eine fremde Umgebung als Hunde Beschäftigung solltest du nicht unterschätzen. Bei großen Hunden kannst du ruhig mit dem Fahrrad (kein Rennrad) unterwegs sein. Kleinere Hunde können in einem gesicherten Korb (vorne) mitgenommen werden. Eine Autofahrt zu einem See oder Weiher ist eine gute Alternative. Viele Hunde lieben das Autofahren. Die Fahrt und die neue Umgebung bedeuten neue Eindrücke. Der Zeitaufwand lohnt sich für dich und deinen Hund.

Wie merkst du, dass dein Programm für die Hunde Beschäftigung und die Hunde Auslastung falsch ist?

Dein Hund hat eine eigene Persönlichkeit und ist ein Individuum. Du willst den hundegerechten Beschäftigungsdrang befriedigen? Dabei können dir Fehler unterlaufen, teilweise unbewusst.

Beispiel

Viele Hundebesitzer sind der Meinung, ein Deutscher Schäferhund muss mindestens die Begleithundeprüfung ablegen. Während der Trainingsphase achtest du nicht auf die kleinen Zeichen deines Hundes:

  • Unwillen beim Betreten des Hundeplatzes
  • Heftiges Ziehen zum Ausgang („schnell weg“)

Der Prüfungstag kommt und die einzelnen Prüfungsabschnitte werden absolviert, aber:

  • Kein freudiges Gehen
  • Sein Blick ist nicht auf dich gerichtet
  • Der Abstand zu dir ist zu groß

Wenn du Glück hast, hast du die Prüfung bestanden. Dein Hund sieht es als Pflichtübung und ist todunglücklich.

Hier liegt nicht der Fehler beim Hund, sondern beim Menschen. Die Art der Beschäftigung wurde nicht nach den individuellen Neigungen des Hundes ausgewählt.

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Wie viel Beschäftigung braucht ein Hund: Überforderung oder Unterforderung sind häufige Fehler

Der Zeitaufwand für die artgerechte Hunde Beschäftigung ist nicht ausschlaggebend. Zu den Lieblingsbeschäftigungen deines Hundes gehört Dösen und Schlafen. Diese Tätigkeit wird viele Stunden am Tag ausgeführt. Voraussetzung dafür ist ein ausgeglichener und zufriedener Vierbeiner. Manche Verhaltensweisen des Hundes sind Alarmzeichen und keine Boshaftigkeit.

Unterforderung

Der berufliche Alltag lässt dir nicht genügend Zeit für deinen Hund. Bei längeren Zeiträumen kann er Unarten entwickeln. Sein persönliches Beschäftigungsprogramm ist angelaufen.

  • Anhaltendes Bellen ohne sichtbaren Grund
  • Die Wohnung wird umdekoriert (Mülleimer ausleeren, Polstermöbel bearbeiten und einiges mehr)
  • Im Garten werden Blumenbeete durch Buddellöcher ersetzt
  • Ein Loch im Zaun wird zum Ausflug genutzt
  • Der Rückruf beim Freilauf funktioniert nicht mehr

Das sind lediglich ein paar Beispiele. Den Einfallsreichtum von Hunden darfst du nicht unterschätzen.

Tipp: Mache deine Gassirunden morgens und abends interessanter. Sie dürfen keine Pflichtrunden sein. Tagsüber könnte ein Hundesitter das langweilige Hundeleben aufheitern. Es gibt da einige professionelle Angebote (Spaziergänge, Ganz- oder Halbtagesbetreuung). In der Nachbarschaft können sich ebenfalls Möglichkeiten ergeben (Jugendliche, Rentner).

Überforderung

Das umfangreiche Beschäftigungsprogramm von manchen Hundebesitzern ist gut gemeint. Morgens und abends Bewegung mit dem Fahrrad oder obligatorische Joggingrunden. Zusätzlich am Wochenende ein volles Programm im Hundesport. Wo bleibt da die hundegerechte Auslastung mit Schnüffeln, Buddeln und normales Toben? Diese Ansammlung von Training lässt den Hund nicht zur Ruhe kommen. Sie reagieren hyperaktiv und deine Interpretation ist fälschlicherweise: „Mein Hund will arbeiten.“ Dieses straff organisierte Auslastungsprogramm ist wie eine Droge. Dein Hund wird „abhängig“.

Warnzeichen

  • Fehlende Konzentrationsmöglichkeit
  • Ständig in Bewegung (Hyperaktivität)
  • Zeitweise aufgeregtes hin und her laufen
  • Keine Ruhephase aus Angst etwas zu verpassen
  • Dein Hund mutiert zum „Balljunkie”

Tipp: Diese „aufgedrehten“ Hunde müssen lernen wie ein normaler Hund zu relaxen. Das komplette Beschäftigungsprogramm muss heruntergefahren werden. Die wichtigen Dinge wie Schnüffeln, Buddeln und Abschalten neu entdecken. Lange Spaziergänge im Sommer und Winter. Spielen mit Artgenossen. Kuscheln vor dem Fernseher.

Fazit

Die gemeinschaftlichen Aktivitäten sind abhängig von den individuellen Eigenschaften und Vorlieben. Es spielt keine Rolle, ob dein Familienmitglied ein Mischling oder ein Rassehund ist. Hauptsache ist ein zufriedenes, ausgeglichenes und artgerechtes Hundeleben. Die Hauptmerkmale sind keine Langeweile, kein Stress und viel Streicheleinheiten.

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