Jeder Hund besitzt ein Fell, aber es bestehen große Unterschiede zwischen den verschiedenen Hunderassen. Kurze Haare, lange Haare, rau oder glatt, kein Fell gleicht dem anderen. Außerdem zeigt das Haarkleid die Gesundheit deines Hundes an. Liegt es am Körper an, ist es kräftig und glänzend, ist dein Hund gesund. Brechen die Haare ab und sind sie stumpf und glanzlos, leidet dein Hund an einem Nährstoffmangel oder er ist krank. So unterschiedlich wie das Fell ist auch die benötigte Fellpflege.
Die einzelnen Fellhaare befinden sich in unterschiedlichen Wachstumsstadien. In der Wachstumsphase produzieren die Haarfollikel kräftige Haare, die in die Länge wachsen. Anschließend begibt sich das Haar in eine Ruhephase, die mehrere Monate andauert. Danach stirbt es ab und fällt aus. Bei Hunden gibt es anders als bei Menschen noch eine Besonderheit. Nicht alle Haarfollikel sind gleichzeitig aktiv. Erst während des Fellwechsels im Frühjahr und im Herbst sind alle Follikel aktiv. Die neu wachsenden Haare verdrängen die alten Haare aus den Haarbälgen.
Das Haarkleid schützt die Haut des Hundes vor äußeren Einflüssen. Zwischen den einzelnen Haaren ist Luft eingeschlossen, die für eine gute Wärmeisolation sorgt. Bei den Huskys speichern die Fellhaare die Körperwärme. Du hast sicher schon gesehen, dass ein Husky direkt im Schnee liegen kann ohne zu frieren. Das Fell wirkt wie ein kleines Heizkraftwerk. Der Körper gibt kaum Wärme an die Umgebung ab.
Das Fell schützt den Hund vor Kälte, Hitze, Wind und Nässe. Im Frühjahr wird es langsam wärmer. Das Winterfell mit der dichten Unterwolle wird abgestoßen. Ein leichteres Sommerfell wächst. Im Herbst findet der umgekehrte Vorgang statt. Das Sommerfell fällt aus. Ein dickes Winterfell mit reichlich Unterwolle wächst.
Durchschnittlich dauert der Fellwechsel zwischen sechs und acht Wochen. Bei einigen Hunderassen, zum Beispiel dem Pudel, findet kein Fellwechsel statt. Die abgestorbenen Haare bleiben stecken und müssen ausgebürstet werden. Da die Haare beim Pudel ständig weiterwachsen, müssen sie regelmäßig geschoren werden.
Wie viele Haare ein Hund verliert, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Kurzhaarige Hunde verlieren während des Fellwechsels weniger Haare als Hunderassen mit langen Haaren und dichter Unterwolle. Kastrierte Hunde haaren oft das ganze Jahr über. Bei läufigen Hündinnen entsteht durch die Hormonumstellung Stress. Die Haare fallen aus. Enthält das Hundefutter nicht alle Nährstoffe, die dein Hund benötigt, ist die Lebensdauer der Haare verkürzt. Die Haare sind schwach, stumpf, Haarausfall tritt auf.
Parasiten verursachen Juckreiz. Dein Hund kratzt sich und die Haare brechen ab. Bei Entzündungen der Haut und Pilzerkrankungen sind auch die Haarfollikel betroffen. Seltener tritt ein Haarausfall durch Medikamente (Chemotherapeutika) oder Strahlenbehandlungen auf.
Abhängig von der Fellart benötigt jeder Felltyp spezielle Pflege. Du findest im Tierhandel verschiedene Bürsten, Kämme und Striegel, die genau auf den jeweiligen Felltyp abgestimmt sind.
Abgesehen von kurzhaarigem und langhaarigen Fell ist noch eine weitere Unterteilung möglich.
Fell mit langen Haaren und einer dichten Unterwolle neigt am stärksten zu Verfilzungen. Bei Hunderassen mit diesem Felltyp ist die Fellpflege besonders aufwendig.
Verschmutzungen und lose Haare können mit Kombibürsten entfernt werden. Weiche Pflegebürsten bringen das Fell zum Glänzen. Fellpflegehandschuhe massieren die Haut und steigern die Durchblutung. Die Haarwurzeln werden besser mit Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig kannst du mit dem Massagehandschuh lose Haare entfernen und die Haut lüften. Zusätzlich solltest du einen Kamm mit rotierenden Zähnen verwenden, um kleine Fellknoten zu entfernen. Mit einem Flohkamm kämmst du Flohkot und tote Flöhe aus.
Zu jeder guten Fellpflege gehört es auch, dass du das Fell und die Haut deines Hundes regelmäßig bei der Fellpflege auf Parasiten oder andere Veränderungen überprüfst.
Hier benötigst du zusätzlich zu Kombibürsten und Fellpflegehandschuhen noch weitere Kämme, Bürsten und Striegel. Mit einem Klettenkamm kannst du die langen Deckhaare entwirren. Ein Trimmkamm dient dazu, die Unterwolle zu lichten und lose Haare zu entfernen. Ideal für die Fellreinigung ist ein selbstreinigender Trimmer, mit dem sich Verschmutzungen gut aus dem Fell entfernen lassen.
Einen Striegel verwendest du, um sehr lange Haare zu entwirren. Die Unterwolle wird durch den Striegel gelockert, lose Haare werden ausgebürstet. Für dichte Unterwolle und dickes Deckhaar setzt du am besten einen schmalen Striegel ein. Bei wenig Unterwolle und dünnen Deckhaaren kannst du auch einen breiten Striegel verwenden.
Wenn du die losen Haare und die Verschmutzungen regelmäßig aus dem Fell kämmst, kannst du verhindern, dass sich Fellknoten und Verfilzungen bilden.
Die Knoten bilden sich an der Spitze und breiten sich dann in Richtung des Haaransatzes aus. Direkt über der Haut bilden sich Filzplatten aus Haaren, die sich kaum mehr von der Haut trennen lassen. Die Luft gelangt nicht mehr bis an die Haut, Haartalg sammelt sich an. Die Folge ist eine Entzündung der Haut. Ist dein Hund bereits stark verfilzt, hilft oft der beste Kamm nicht mehr. Die Filzplatten müssen mit einer Hundeschermaschine entfernt werden.
Nimm dir Zeit für die Fellpflege. Dein Hund soll das Bürsten und Kämmen als angenehm empfinden und nicht durch ungeduldige, schnelle Bürstenstriche gestresst werden. Richte für die Fellpflege feste Zeiten ein, an die sich dein Hund gewöhnen kann. Vergiss nicht, deinen Vierbeiner während der Fellpflege immer wieder zu belohnen. Lobe ihn und gib ihm ein Leckerchen, wenn er sich brav bürsten lässt.
Möchte dein Hund eine Pause machen, unterbrich die Fellpflege für einige Minuten. Spiel mit deinem Hund in dieser Zeit ein spannendes Spiel.
Löse zuerst alle Verknotungen mit einem Kamm mit drehbaren Zähnen. Dabei beginnst du an der Haarspitze und arbeitest dich langsam bis an die Basis der Haare vor. Damit du die Verwirrungen schnell lösen kannst, hilft dir ein Entfilzungsspray.
Bei Hunden mit kurzem Fell erwärmst du zwischen den Fingern ein Kügelchen Kokosfett. Massiere das Fett sanft in das Fell deines Hundes ein und bürste es anschließend aus.
Den Abschluss bildet immer eine weiche Glanzbürste mit Naturborsten oder ein Fellpflegehandschuh.
Die Fellpflege ist ein gemeinsames Ritual, das die Bindung zwischen dir und deinem Hund verstärkt. Fellpflege wird auch vom Hund als Quality Time empfunden. Findet das Ritual immer zum selben Zeitpunkt statt, wird dir auffallen, dass dein Hund schon auf die Bürste wartet.
Durch die Fellpflege kannst du einfach erkennen, ob dein Hund unter Parasiten leidet oder krank ist. Bleiben auch außerhalb des Fellwechsels sehr viele Haare in der Bürste hängen, leidet dein Hund unter Haarausfall. Untersuche in diesem Fall immer auch die Haut. Vielleicht kannst du Veränderungen erkennen. Findest du keine Ursache für den Haarausfall, solltest du deinen Vierbeiner von einem Tierarzt untersuchen lassen. Vielleicht ist seine Schilddrüsenfunktion gestört oder es liegt eine andere Erkrankung vor.
Hunde mit kurzhaarigen Fell sollten nur einmal bis zweimal in der Woche gebürstet werden. Eine Ausnahme besteht während des Fellwechsels. Jetzt ist tägliches Bürsten angesagt, damit die losen Haare entfernt werden.
Die Unterwolle kannst du mit einem Furminator entfernen. Hierbei handelt es sich um einen selbstreinigenden Trimmkamm. Achte darauf, dass du einen Furminator verwendest, der für das Fell deines Hundes geeignet ist.
Die meisten Hunde besitzen ein Fell, das Schmutz abweist. So musst du einen Labrador oder Golden Retriever nicht immer baden, wenn er sich im Schlamm gewälzt hat. Lass den Schmutz einfach trocknen und entferne ihn dann durch Ausbürsten.
Ist es einmal notwendig, deinen Hund zu baden, weil er sich in stinkenden Hinterlassenschaften gewälzt hat, solltest du dafür immer ein Hundeshampoo verwenden. Dieses besitzt einen pH-Wert, der dem der Hundehaut entspricht. Der Säureschutzmantel wird durch das Baden nicht zerstört. Badest du deinen Hund mit aggressiven Shampoos oder einem Shampoo für Menschen, wird er sich nach einiger Zeit kratzen.
Für weiße Hunde, zum Beispiel Malteser oder West Highland White Terrier, gibt es eigene Hundeshampoos, die besonders mild sind und den Säureschutzmantel der Haut wieder aufbauen. Diese Shampoos können im Bedarfsfall auch täglich angewendet werden.
Verwende kein Hundeparfum, um den Fellgeruch deines Hundes zu verbessern. Was für dich angenehm riecht, ist für die Nase deines Hundes eine Zumutung. Das Parfum stört seinen Geruchssinn und hindert ihn an Sozialkontakten mit anderen Hunden. Du solltest auch immer ein Hundeshampoo verwenden, dass keine Parfumstoffe enthält.