Hund abnehmen

Mit unseren Tipps klappt die Hundediät

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Inhalt - Alles im Überblick

Wenn der Hund abnehmen muss, ist das zunächst einmal ein Schock. Viele Hundehalter schätzen die Körperstatur ihres Hundes nämlich ganz falsch ein und versorgen ihn „aus Versehen“ falsch. Ein Hund, der zu dick ist, sieht nicht unbedingt dick aus und oft lassen sich genauso wenig sichere Rückschlüsse auf die körperliche Auslastung ziehen. Wir erklären dir, an welchen Merkmalen du das Übergewicht erkennst du wie dein Hund die Extrapfunde wieder abbauen kann.

Wie stellst du fest, dass dein Hund abnehmen muss?

Übergewicht ist ab einer bestimmten Grenzüberschreitung (etwa 10 % über dem Ideal) ungesund. Daher solltest du deinen Hund genau beobachten und im Bedarfsfall aktiv etwas dagegen tun. Doch ab wann ist der Hund eigentlich zu dick und kann man die Werte pauschalisieren?

Rassestandard:

Der Rassestandard schreibt vor, welches Gewicht der jeweilige Hund ungefähr erreicht. An diesen Angaben kannst du dich zwar orientieren, allerdings stimmen sie nicht immer ganz genau mit der Realität überein, weil es individuelle Unterschiede (zum Beispiel ein ungewöhnlich großer, kleiner, breiter oder schmaler Hund) oder verschiedene Haltungsformen (beispielsweise die Haltung als Familien- oder Leistungshund) geben kann. Je nachdem, wie viel sich der Hund bewegt, setzt er einen anderen Anteil an Fett oder Muskelmasse an, der in der Gewichtsbeurteilung berücksichtigt werden muss. Aus diesem Grunde sind auch Gewichtstabellen nur als Richtwert unter Vorbehalt zu sehen. Außerdem werden Mischlingshunde in den gängigen Klassifizierungen nicht erfasst.

Body Condition Score:

Der BCS unterteilt Hunde anhand ihrer Statur in fünf Kategorien (mager, untergewichtig, normalgewichtig, übergewichtig und adipös). Für einen vermeintlich übergewichtigen Hund sind also vor allem die letzten drei Einordnungsstufen interessant:

  • Wenn du die Rippen deines Hundes ertasten kannst (sie sollten nicht sichtbar sein) und er nach hinten zulaufend schmaler wird, ist sein Gewicht im Idealbereich.
  • Wenn du die Rippen zwar noch grob fühlen, sie aber nicht mehr zählen und keine Taille erkennen kannst, ist der Hund zu dick.
  • Bei einem adipösen Hund kannst du weder eine Taille sehen noch die Rippen, die Wirbelsäule oder den Beckenknochen fühlen. Außerdem gibt es keinen klar abgegrenzten Brust- und Bauchbereich, der Oberkörper hat eine konturlose Form.

Verlasse dich nicht auf die optische Beurteilung, sondern taste deinen Hund ab. Das Fell kann die Körperform nämlich erheblich verfälschen und ein Gewichtsproblem kaschieren.

Für dich bedeutet Arbeiten mit Hund ein Stück mehr Flexibilität, denn du musst nicht mehr zu bestimmten Zeiten zuhause sein, um dich um deinen vierbeinigen Freund zu kümmern. Überstunden, kein Problem, solange deine Fellnase zwischendurch Gassi gehen darf und gefüttert wird. Das Streicheln und Liebkosen können deine Kollegen mit übernehmen. Wenn du mal Termine außer Haus wahrnehmen musst, können sie während deiner Abwesenheit auch auf den Bürohund aufpassen (oder er auf deine Kollegen).

Der Hund muss abnehmen – deshalb ist Übergewicht schädlich

Einige Hunderassen (Labrador, Beagle, Golden Retriever etc.) neigen zu Übergewicht. Andere setzen das Fett aus Haltungsgründen (u. a. Überfütterung und/oder mangelndes Bewegungsangebot) oder aufgrund einer Erkrankung an (z. B. Schilddrüsenunterfunktion).

Dass das Gewicht des Hundes nach einer Operation, in Abhängigkeit zum Wetter oder in Bezug auf andere Faktoren schwankt, ist normal.

Eine dauerhafte und erhebliche Gewichtszunahme richtet jedoch immensen Schaden an:

  • Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System
  • Diabetes
  • Kürzere Lebensspanne
  • Gelenkerkrankungen
  • Schlechterer Wundheilungsverlauf
  • Atembeschwerden
  • Lethargie
  • Harnsteine
  • Einschränkungen im Bewegungsapparat
  • Organschäden
  • Stoffwechselstörungen
  • Bewegungsschmerz

Wie funktioniert eine Hunde-Diät?

Nun weißt du, ob dein zu Hund zu dick ist, wie Übergewicht entsteht und was es für Folgen haben kann.

Doch wie bringst du deinen Hund dazu, abzunehmen?

Folgende Tipps helfen dir dabei, die Diät deines Hundes zielführend zu strukturieren:

Sicherer Befund:

Lasse die Ursache des Übergewichts von einem Tierarzt klären. Es kann nämlich sein, dass die Haltungsbedingungen nicht (allein) verantwortlich sind, sondern es einen körperlichen Auslöser gibt. Auch ohne körperlichen Grund kann der Besuch beim Tierarzt sinnvoll sein, weil er ein Diätkonzept entwickeln kann, das individuell auf deinen Hund zugeschnitten ist. Standard-Diätpläne aus dem Internet richten sich nämlich immer an einen fiktiven Durchschnittshund. Weil Hunde jedoch sehr unterschiedlich sind, besteht bei pauschalisierten Ernährungsrichtlinien immer eine gewisse Unterversorgungsgefahr (Nährstoffmangel).

Dokumentation:

Viele Hundehalter verfüttern die Snacks über den Tag verteilt, sodass sie die Gesamtsumme gar nicht registrieren. In Familien verstärkt sich das Problem, wenn sich die einzelnen Familienmitglieder nicht über die Zusatzfütterung der anderen informieren. Tipp: Fertige für ein paar Tage eine Strichliste an. Für jedes verfütterte Leckerlie machst du (in einem Mehrpersonenhaushalt machen alle mit) einen Strich. So erhältst du einen Überblick darüber, wie viel der Hund täglich konsumiert. Die Summe kannst du dann mit den Kalorienangaben auf der Verpackung multiplizieren, um zu überprüfen, ob sich die Fütterung noch im Rahmen hält. Wichtig: Vergiss nicht, alle Futterquellen in die Rechnung miteinzukalkulieren (Trockenfutter, Nassfutter, Kauartikel, Leckerlies).

Fressgewohnheiten:

Einige Hunde teilen sich das Futter sinnvoll ein, andere haben für die richtige Futtermenge kein Gespür. Wiege das Futter ab, falls dein Hund ein unkontrollierter Nimmersatt ist. Aber Achtung: Die Fütterungsempfehlungen der Hersteller treffen nicht auf alle Hunde zu und die Messbecher sind nicht so genau.
Teile die Gesamtmenge auf drei Mahlzeiten auf. So muss der Hund nicht lange hungern ist über den gesamten Tag mit Nahrung in ausreichender Menge versorgt. Hunde, die nur einmal am Tag gefüttert werden, erleben Leistungseinbrüche, zeigen verschiedene Verhaltensauffälligkeiten und sind manchmal sogar aggressiv.

Belohnung:

Leckerlies werden oft als Belohnung genutzt. Dabei nehmen viele Hunde alternative Belohnungen, wie Streicheleinheiten oder gemeinsame Aktivitäten, sehr gut an. Probiere doch einmal aus, ob es etwas gibt, das deinem Hund sehr gut gefällt und ob er sich darüber im Sinne einer Belohnung freut.

Bewegung:

Die Ernährung des Hundes ist das gesundheitliche Fundament, das durch die körperliche Betätigung ergänzt oder verändert werden kann. Ein Hund, der sich viel bewegt, verliert leichter an Gewicht und verträgt Leckerlies besser, als ein Hund, der die Nahrungsaufnahme nicht auf diese Weise kompensiert. Achte aber darauf, dass die Bewegung zum Gesundheitszustand des Hundes passt. Ein übergewichtiger Hund sollte sich nicht überstrapazieren (zum Beispiel durch Sprünge). Entscheide dich also während der Diät für einen sanften Sport, wie für lange Spaziergänge – auch in Kombination mit Balance-Übungen, dem Hindernislauf oder Schwimmen.
Außerdem kannst du die Nahrungsaufnahme mit körperlichen Aktivitäten in Verbindung bringen, indem du den Hund seine Mahlzeiten suchen lässt oder sie in einem Futterball verstaust.
Tipp: Viele Hunde lassen sich in der Mittagshitze schwerer zum Sport motivieren, als am Morgen oder an den Abenden.

Gesund abnehmen:

Damit der Hund sein Gewicht auf gesunde Weise reduziert, sollte der Gewichtsverlust langsam aber planvoll vonstattengehen. Eine Gewichtsreduktion von 1 bis 3 % der aktuellen Körpermasse ist optimal. Je schneller der Hund Gewicht verliert, desto größer ist nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Körper Schaden nimmt.

Zusammenhalt:

Es ist wichtig, dass deine Familie das gleiche Ziel verfolgt. Sprecht euch in puncto Bewegung und Fütterung miteinander ab, damit ihr euch bei eurem Vorhaben nicht im Wege steht.

Hilfe vom Experten:

Bittet bei Fragen ruhig Hilfspersonen, wie einen Ernährungsberater, um Rat. Dieser hat sich auf das Themengebiet spezialisiert und kann eure Ausgangslage fachkundig analysieren.

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Der Hund soll abnehmen – aber ohne Hunger zu haben

Der Hund muss zwar eine Diät machen, er soll aber nicht hungrig sein.

Diese Tipps helfen dir dabei:

  • Achte auf Futter mit einem hohen Faseranteil. Rohfasern quellen auf und sättigen gut.
  • Belohne deinen Hund nicht mit herkömmlichen Leckerlies, sondern wähle gezielt Diätprodukte aus.
  • Motiviere deinen Hund dazu, einen Teil des Futters zu kompensieren, zum Beispiel, indem er sich seine tägliche Futterration aktiv verdienen (beispielsweise im Wege eines Suchspiels) muss.
  • Lenke deinen Hund mit Denkaufgaben oder alternativen Beschäftigungsangeboten ab.
  • Teile die Gesamtmenge auf mehrere kleine Mahlzeiten auf.
  • Tausche einen Teil des Trockenfutters gegen nasse Futtermittel aus. Diese füllen den Magen, haben aber weniger Kalorien.

Darauf solltest du bei Diät-Hundefutter achten

Fakt ist: Das richtige Futter unterstützt den Diätverlauf. Trotzdem muss es nicht immer ein teures Diätfuttermittel sein.

Auf diese Aspekte kommt es an:

  • wenig Fett
  • geringer Energiegehalt
  • viel Protein
  • hoher Anteil an Fasern

Auf Diätfutter treffen diese Punkte häufig zu, weshalb sie während der Diät sehr hilfreich sind. Allerdings kannst du auch mit Standardfutter einen Effekt erzielen, indem du die tägliche Futtermenge reduzierst. Achte aber darauf, dass dein Hund trotzdem alle Nährstoffe erhält, die er für ein gesundes Leben braucht, und dass er durch die Futterreduktion an Körperfett, nicht aber an Muskeln verliert.

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