Dalmatiner

Jedes Kind kennt dieses freundliche Energiebündel

Dalmatiner im Portrait

Alles im Überblick

Der aus Kroatien stammende Rassehund ist vom FCI anerkannt. Der Dalmatiner (Dalmatinac) ist mit der Standard-Nr. 153 in der Gruppe 6 – Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 3 – verwandte Rassen, registriert. Im Jahr 1955 hat der Fédération Cynologique Internationale den Standard unter der Bezeichnung „Dalmatiner Jagdhund“ veröffentlicht.

Steckbriefe Dalmatiner

Geschichte und Herkunft der Dalmatiner

Die Herkunft dieser Hunderasse liegt im Dunkeln. Es gibt einige Theorien. Darstellungen aus Babylon oder Ägypten zeigen Hunde mit getupftem Fell. Trotz dieser Ähnlichkeit fehlt der Beweis, dass diese Hunde die Vorfahren der Dalmatiner sind. Auf historischen Gemälden aus Italien oder Spanien sind ebenfalls Hunde mit solcher Fellzeichnung zu sehen. In früheren Zeiten gab es häufiger Hunde mit getüpfeltem Fell. Eine Verwandtschaft mit dem heutigen Dalmatiner konnte bisher nicht bewiesen werden. Sicher ist auf jeden Fall, dass er aus dem Mittelmeerraum stammt. Über Kroatien (früher Region Dalmatica) kam diese Hunderasse nach England. In Adelskreisen wurde dieser getupfte weiße Hund gerne als Begleithund für Kutschfahrten und zu Pferd genutzt. Die eleganten Bewegungen und das außergewöhnliche Aussehen passten zu den höheren Kreisen.

In den Jahren 1882 und 1890 wurde der erste Standard von dem Kynologen Vero Shaw festgelegt und offiziell zugelassen. Ebenfalls 1890 wurde der „Dalmatin Club“ in Großbritannien gegründet. Der FCI folgte dieser Entscheidung Mitte des 20. Jahrhunderts.

Dalmatiner im Wald

Wesensmerkmale Dalmatiner

Der Dalmatiner Charakter ist menschenbezogen. Zu seinem Besitzer oder seiner Familie ist er freundlich und anhänglich. Gleichzeitig ist er sehr temperamentvoll und benötigt Beschäftigung. Sein Arbeitseifer und Lernwille sind der dominante Antrieb im Leben der Dalmatiner. Er ist wachsam und beschützt seine Menschen. Dies wird durch Bellen kundgetan. Er ist nicht als aggressiv zu bezeichnen. Der sensible Hund möchte gefallen und zu seiner Familie gehören.

In manches Fällen kann der Dalmatiner Charakter negativ werden. Dies liegt nicht im Wesen des Hundes. Die Schuld ist in der fehlenden Sozialisierung und in den fehlenden Ruhephasen zu suchen. Bei einem „überdrehten“ Dalmatiner fehlt der Stressabbau und er wird im Alltag problematisch.

Wie halte ich einen Dalmatiner?

Ein Dalmatiner Hund will ein vollwertiges Familienmitglied sein. Eine Zwingerhaltung schließt dieser Wunsch aus. Eine große Stadtwohnung oder ein Haus mit Garten sind die ideale Umgebung. Auf jeden Fall sollten genügend Freiflächen (Parks, Wiesen, Wald) in der näheren Umgebung sein.

Wichtig beim Kauf eines Dalmatiner

Bei der seriösen Dalmatiner Zucht wird auf die Vermeidung von Erbkrankheiten geachtet. Die notwendigen Impfungen und Untersuchungen sind selbstverständlich und können nachgewiesen werden. Im persönlichen Gespräch kannst du die Kompetenz des Züchters überprüfen. Vor allem kannst du die Elterntiere und die Geschwister in der gewohnten Umgebung besuchen. Der Verband für das Deutsche Hundewesen e. V. (VDH) kann dir die nötigen Adressen geben.

Willst du einem erwachsenen Hund ein zu Hause geben, findest du ebenfalls im Tierheim Dalmatiner. Der Charakter Dalmatiner wird in jungen Jahren geformt und beeinflusst. Probleme durch schlechte Haltung kannst du durch Geduld und Einfühlungsvermögen bereinigen.

Dalmatiner entspannt in der Natur

Erscheinungsbild Dalmatiner

Das kurze Fell betont seinen athletischen Körperbau. Der schmale Kopf mit seinen Hängeohren sitzt auf einem kräftigen Hals. Der lange Hals geht in einen starken Rücken über. Die muskulösen Schultern passen zum Gesamtbild. Die Rute wird sichelförmig getragen und reicht bis etwa zu den Sprunggelenken. Der Dalmatiner strahlt Kraft und Eleganz aus.

Das musst du bei der Welpenerziehung beachten

Bei der Erziehung von Dalmatiner Welpen benötigst du Fingerspitzengefühl. Einerseits ist er Menschenbezogen, andererseits selbständig. Diese Eigenständigkeit kann zu Problemen führen. Er will seinen Willen durchsetzen. Du solltest eine konsequente Erziehung praktizieren. Kleine Nachlässigkeiten bei der Erziehung wird er schnell mit Dominanzverhalten beantworten. Du kannst ihm die Grundregeln des Zusammenlebens am besten mit positiver Bestärkung und Lob vermitteln. Vergiss bitte nicht, bei der konsequenten Erziehung darf keine Härte oder Ungeduld enthalten sein. Der sensible Dalmatiner würde schnell auf stur schalten. Außerdem muss er in diesem Alter das „Abschalten“ lernen.

Die nächste Hürde zum Erwachsenwerden ist der Dalmatiner Junghund. Er ist in der Pubertät und will es nochmals wissen. In dieser Phase solltest du ebenfalls den Grundsätzen der konsequenten Erziehung ohne Härte folgen. Bei der Dalmatiner Erziehung sind erfahrene Hundeschulen hilfreich. Besonders eine gute Sozialisierung ist wichtig und kann mit anderen Hunden im gleichen Alter schneller und besser erreicht werden. Hast du diese Sturm- und Drangzeit mit ihm gut überstanden. Hast du einen Freund fürs Leben.

Dalmatiner im Freien

Aktivitätslevel des Dalmatiner

Ein Dalmatiner ist sportlich und lauffreudig. Du solltest ebenso viel Spaß an der Bewegung haben. Bei Wanderungen, Joggen und Fahrradfahren ist er der ideale Partner. Mit einer Ausbildung zum Reitbegleithund machst du ihm eine große Freude. Wähle Hundesportarten, die die Intelligenz fordern und gleichzeitig den Bewegungsdrang stillen. Wichtig bei solchen sportlichen Aktivitäten sind Pausen. Körperlich kann er mühelos stundenlang durchhalten. Der sensible Dalmatiner benötigt ruhige Phasen, damit er nicht überdreht. Alternativen sind Suchspiele oder die Ausführung von Tricks. Ein glücklicher und ausgelasteter Dalmatiner Familienhund genießt auch ruhige Stunden in den vier Wänden.

Gesundheit und Pflege des Dalmatiner

Das kurze Fell der Dalmatiner ist leicht zu pflegen. Entferne einfach mit einer weichen Bürste täglich die losen Haare. Er besitzt keine Unterwolle. Bei dem bewegungsintensiven Hund solltest du die Krallen und Ballen der Pfoten regelmäßig kontrollieren.

Bei einem Dalmatiner können genetisch bedingte Krankheiten oder Defekte auftreten. Darunter zählt vor allem die angeborene Taubheit. Sie kann bei beiden Ohren oder einseitig vorkommen. Probleme mit der Harnsäure können ebenfalls weitervererbt werden (Dalmatiner-Syndrom). Dies bedeutet, es wird zu viel Harnsäure produziert und der Stoffwechsel kann sie nicht verarbeiten. Nieren- und Blasensteine können die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann Nierenversagen das Resultat sein.

Die Veranlagung zur Hüftdysplasie (HD) und zur Ellenbogendysplasie (ED) ist bei größeren Hunden häufig anzutreffen. Den Dalmatiner solltest du in der Wachstumsphase körperlich nicht überfordern. Zu frühes Lauftraining kann die Gelenke dauerhaft schädigen. Probleme mit der Haut (Ausschlag, Allergie) und den Hängeohren (Entzündungen) können auftreten.

Ist der Dalmatiner für mich geeignet?

Ein Dalmatiner fordert deine ganze Aufmerksamkeit. Er will mit dir leben und mit dir die gesamte Freizeit genießen. Ein Dalmatiner ist kein Stubenhocker und kann schlecht allein sein. Sicherlich kannst du ihn mit viel Geduld an das Alleinsein gewöhnen. Das sensible Dalmatiner Wesen akzeptiert Alleinsein nur für kurze Zeiträume. Hast du einen 8-Stunden-Arbeitstag? Dann ist diese Hunderasse die falsche Wahl. Falls du mit dem Gedanken spielst einen Dalmatiner aufzunehmen, lese vorab ein ausführliches Dalmatiner Rasseportrait und prüfe, ob dieser Vierbeiner in dein Leben passt.

Dalmatiner auf Wiese

Interessantes und Wissenswertes über den Dalmatiner

Folgendes solltest du unbedingt wissen:

  • Der amerikanische Film aus der Disney-Produktion „101 Dalmatiner“ machte die Dalmatiner Rasse weltweit bekannt. Der Dalmatiner wurde dadurch für einige Jahre zum Modehund.
  • Vor dieser „Filmkarriere“ war der Dalmatiner ein beliebter „Arbeitskollege“ bei der New Yorker Feuerwehr. Das war zu den Zeiten, als die Feuerwehr noch mit einem Gespann zum Brandort fuhr. Der Dalmatiner lief vorneweg und bellte die Straße frei.
  • Ein Dalmatiner Hund hat eine besondere Mimik. Er kann beispielsweise lachen. Dabei senkt er den Kopf etwas, zieht seine Lefzen nach hinten und seine Zähne werden sichtbar. Du darfst das auf keinen Fall mit Zähnefletschen verwechseln. Bei Begrüßungen oder anderen freudigen Ereignissen ist dieses Minenspiel Normalität.

 

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