Chihuahua

kleiner Hund mit starkem Charakter

Chihuahua liegt auf Boden

Alles im Überblick

Chihuahuas sind flink wie Wiesel, haben Herzen wie Löwen und beeindrucken mit ihrem unerschrockenen Mut und ihrem großen Selbstbewusstsein – die kleinsten Hunde der Welt sind eigentlich ganz groß, nur eben im Miniaturformat. Ihre Anhänglichkeit, Lebhaftigkeit und die unermüdliche Aufmerksamkeit macht sie zu tollen Begleitern im Alltag.

Chihuahua – kleinster Hund der Welt mit großem Ego

Im Verhältnis zu seiner sehr geringen Körpergröße ist das Ego des Chihuahuas riesengroß. Der temperamentvolle und lebhafte Mexikaner steht sehr gerne im Mittelpunkt und mag es nicht, wenn sich sein Besitzer zu lange nicht mit ihm beschäftigt. Dann fordert er die Aufmerksamkeit seiner Menschen notfalls durch lautstarkes Bellen ein, man muss diesen Hund beschäftigen. Seinem Gegenüber zeigt er sich mutig und selbstbewusst und überschätzt sich dabei des Öfteren. Auch gegenüber deutlich größeren Artgenossen wie dem Golden Retriever zeigt der Chihuahua keine Angst. Unterschätzen solltest du die winzigen Fellnasen aber niemals. Sie sind vollwertige Hunde, die mühelos auch große Strecken laufen können und sogar im Hundesport eine gute Figur machen. Chihuahuas sind stark auf ihre Menschen fixiert und wollen wie ein vollwertiges Familienmitglied behandelt werden. Anderen Haustieren stehen sie offen und freundlich gegenüber und sind deshalb auch als Zweithund optimal geeignet. Ihr gutmütiges Wesen und die grenzenlose Verspieltheit machen Chihuahuas zu optimalen Familienhunden.

Geschichte und Herkunft des Chihuahuas

Der Chihuahua stammt ursprünglich aus Mexiko. Sein Name lässt sich von einer gleichnamigen Provinz des nordamerikanischen Landes ableiten. Dort lebten schon im 8. Jahrhundert kleine wilde Hunde, die von den Tolteken gezähmt wurden. Die Priester der Azteken hielten in ihren Tempeln seit dem 14. Jahrhundert die kleinen Hunde. Aus Verzierungen und Malereien kann man schlussfolgern, dass sie die Hunde „Techichi“ nannten. Einige noch heute erhaltene Statuen haben eine große Ähnlichkeit zu den modernen Chihuahuas. Die aztekischen Prinzessinnen hatten die niedlichen Hunde als Spielpartner. In der Religion der Azteken wurden Hunde als Führer toter Seelen angesehen. Bei der Beerdigung des Besitzers musste der Hund meist auch sterben. Einer Legende zufolge zeigt der Hund seinem einstigen Besitzer den Weg ins Paradies nur dann, wenn er zu Lebzeiten gut behandelt wurde. Im 19. Jahrhundert strömten viele Touristen nach Zentralamerika. Zu dieser Zeit begannen die Bauern damit, ihre kleinen Hunde an die Urlauber als Souvenirs zu verkaufen. Die Mexikaner bemerkten schnell, wie beliebt die Tiere waren und begannen mit der gezielten Zucht. So entwickelte sich der Chihuahua zu einem wahren Modehund und verbreitet sich erst in den USA und dann in Europa. Von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) wurde die Rasse 1959 offiziell anerkannt und in die Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) aufgenommen.

Wesensmerkmale des Chihuahuas

Das Chihuahua Wesen zeichnet sich hauptsächlich durch Aufmerksamkeit, Lebhaftigkeit und Temperament aus. Die kleinen Hunde sind sehr mutig, auch deutlich größeren Artgenossen gegenüber. Der charakterstarke Chihuahua baut eine starke Bindung zu seinen Bezugspersonen auf und ist besonders anhänglich. Darüber hinaus sind Chihuahuas sehr gelehrig, intelligent und neugierig.

Erscheinungsbild Chihuahua

Charakteristisch für den Chihuahua sind seine kompakte Körperform, der apfelförmige Kopf, die großen Fledermausohren und die überproportional großen Augen sowie die kurze, spitze Nase. Seine mäßig lange Rute trägt der Chihuahua hoch erhoben. Die kurzhaarigen Varianten der Rasse haben ein weiches, anliegendes und glänzendes Fell, langhaarige Chihuahuas haben feines, seidiges Haar, welches entweder schlicht oder gewellt ist. Das Idealgewicht eines Chihuahuas liegt zwischen 1,5 und 3 Kilogramm.

Wie halte ich einen Chihuahua?

Auch wenn Chihuahuas sehr klein sind, sind sie keineswegs nur Schoßhündchen. Die Rasse braucht viel Bewegung und, wie jeder andere Hund auch, geistige und körperliche Auslastung. Wenn du deinen Hund unterschätzt und ihn unnötig schonst, wird er unzufrieden und schlimmstenfalls sogar aggressiv.

Chihuahua im Wind

Aktivitätslevel des Chihuahuas

Chihuahuas wollen nicht in einer Tasche umhergetragen werden. Sie bevorzugen kleine Waldspaziergänge, Ballspiele oder gezieltes Training. Viele Spielzeuge gibt es auch in extrakleinen Größen zu kaufen. Auch für den Hundesport sind Chihuahuas gut geeignet, solange du die Aktivität an die körperlichen Fähigkeiten deiner kleinen Fellnase anpasst. Wenn du es nicht übertreibst, kannst du mit deinem Chihuahua jeden Hundesport trainieren, bei dem es um Intelligenz und Wendigkeit geht. Sportarten, die auf Ausdauer und Kraft beruhen sind ungeeignet. Optimal für die Rasse ist ein spannendes Agility-Training, welches extra für kleine Hunderassen gestaltet werden kann.

Gesundheit und Pflege des Chihuahuas

Der Pflegeaufwand ist bei Chihuahuas besonders hoch. Hast du eine langhaarige Variante solltest du das Fell regelmäßig bürsten, damit es nicht verfilzt. Baden musst du deinen Hund nur, wenn er grob verschmutzt ist. Chihuahuas frieren bei niedrigen Temperaturen schnell, da sie nur sehr wenig wärmende Unterwolle haben. Hier kann ein Hundemantel Abhilfe schaffen. Außerdem sollten die Spaziergänge im Winter nur kurz sein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Gewicht des Hundes. Du solltest darauf achten, dass dein Chihuahua kein Übergewicht bekommt, da sonst Gelenke und Knochen geschädigt werden.

Chihuahuas in verschiedenen Farben

Wichtig beim Kauf eines Chihuahuas

Wenn du dir einen Chihuahua kaufen willst, solltest du dir in erster Linie bewusst sein, dass dich dein Hund die nächsten 14 bis 18 Jahre überall hin begleiten wird. Die Anschaffungskosten eines Chihuahua Welpen liegen, je nach Fellfarbe, bei seriösen Chihuahua Züchtern zwischen 850 und 1600 Euro. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass die Elterntiere gesund und nicht zu klein sind. Ebenso musst du dich entscheiden, ob du einen Chihuahua mit kurzem oder langem Fell möchtest. Bei beiden Varianten kannst du dann zwischen allen möglichen Fellfarben auswählen. Besondere Farben wie Schoko, Blau oder Huskyfarben sind seltener und deshalb auch teurer. Du solltest auch die monatlichen Kosten für einen Hund nicht unterschätzen!

Das musst du bei der Welpenerziehung beachten

Wenn dein Chihuahua Welpe bei dir eingezogen ist, solltest du nicht allzu lange mit der Erziehung warten. Was sich der Welpe einmal angewöhnt kann nur schwer wieder abtrainiert werden. Hingegen der weit verbreiteten Meinung erziehen sich nämlich kleine Hunde nicht von selbst. Du musst deinem Welpen seine Grenzen klar machen und konsequent, aber trotzdem liebevoll, sein. Die wichtigste Grundvoraussetzung für die Erziehung eines Hundes ist die artgerechte Haltung. Nur ein körperlich und geistig ausgelasteter Hund wird willig mitarbeiten, wenn es um das Erlernen neuer Regeln geht. Neben dem Erlernen der Stubenreinheit und verschiedenen Grundkommandos solltest du zeitig beginnen, typischen Problemgebieten der Rasse entgegenzuwirken. Dazu gehört unter anderem ständiges Bellen oder Eifersüchteleien gegenüber anderen Menschen oder Tieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sozialisierung des Chihuahua Welpen. Von Anfang an sollte der Hund behutsam mit verschiedenen Situationen vertraut gemacht werden. Ebenso wichtig ist der Kontakt zu anderen Hunden, damit dein Welpe lernt, sich Artgenossen gegenüber angemessen zu verhalten.

Chihuahua mit kurzen Haaren

Ist der Chihuahua für mich geeignet?

Chihuahuas sind sehr gut für Anfänger geeignet. Auch wenn du nicht viel Erfahrung mit Hunden hast, ist die Rasse gut im Umgang. Aufgrund ihrer kleinen Körpergröße sind Chihuahuas auch für kleinere Wohnungen gut geeignet, vorausgesetzt sind natürlich regelmäßige Spaziergänge, mindestens dreimal täglich. Die kleinen Hunde sind überaus ausdauernd und lauffreudig. Wer sein Leben mit einem Chihuahua teilt, kann sich über einen lebensfrohen und herzerfrischenden Muntermacher freuen. Die Rasse ist alles andere als nur ein Schoßhündchen. Mit diesen gestandenen Persönlichkeiten ist das Leben nie langweilig. Bestenfalls werden Chihuahuas zu zweit oder im Rudel gehalten. Dabei ist es egal, ob du dich für kurz- oder langhaarige Tiere entscheidest. Kurzhaarige Chihuahuas sind im allgemeines quirliger und selbstbewusster als ihre langhaarigen Verwandten.

Interessantes und Wissenswertes über den Chihuahua

Chihuahuas werden älter als die meisten anderen Hunderassen. Ihre durchschnittliche Lebensdauer liegt bei etwa 14 bis 18 Jahren. Der bisher älteste Chihuahua hieß „Megabyte“ und wurde 20 Jahre und 265 Tage alt.

Der Chihuahua gehört zu den ersten registrierten Hunderassen des American Kennel Clubs (AKC). Im Gründungsjahr 1884 tauchte die Rasse erstmals in einer Liste nicht anerkannter Rassen als „Chihuahua-Terrier“ auf. Der erste Chihuahua wurde im Jahre 1904 registriert. Somit gehören die Zwerge zu den am längsten geführten Rassen des AKC.

Chihuahuas haben in der Hundewelt das größte Gehirn. In der Relation vom Körpergewicht zur Gehirngröße schneidet der kleine Rassehund am besten ab.

Jeder Chihuahua hat seinen Lieblingsmenschen. Besonders Fremden gegenüber ist die Rasse sehr misstrauisch und reserviert. Nahe Vertraute, zum Beispiel Familienmitglieder, werden vom Chihuahua akzeptiert. Aber nur seinen Lieblingsmenschen wird er ein Leben lang lieben und vor allen Gefahren mutig beschützen.

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