Katzen wachsen ganz unterschiedlich. Das Wachstum hängt stark von der Rasse ab, aber auch von den äußeren Umständen. Welche Faktoren das sind, und bei welchen Rassen das Wachstum außergewöhnlich im Vergleich zur durchschnittlichen Hauskatze (lat. Felis Catus) ist, werden die nächsten Abschnitte in kurzer Form erläutern.
Das ist pauschal schwer zu beantworten. Es gibt weltweit tausende von Züchtungen, die alle ihre individuellen Wachstumsmerkmale haben. Auch die Hauskatze ist an sich keine eigene Rasse und es ist schwer einheitliche Kriterien für das normale Wachstum zu finden. Der Grund dafür sind die vielen Züchtungen, welche teilweise nicht einmal dokumentiert stattfinden. Das erlaubt lediglich die Bildung von durchschnittlichen Werten bei haushaltsüblichen Katzen, sowie die Erfassung von rassetypischen Merkmalen bei Rassekatzen. Bei letzteren fällt die genaue Definition der Wachstumsphasen deutlich leichter, während man bei der Hauskatze als Besitzer durchaus ein wenig ein gutes Auge benötigt. Der Wachstumsprozess unterteilt sich in verschiedene Entwicklungsschritte. Deren Zahl ist bei so gut wie allen Katzen gleich, aber deren Dauer und Länge kann sich deutlich unterscheiden. Die normale und durchschnittliche Hauskatze hat ihr vollständiges Wachstum in der Regel innerhalb von einem Jahr abgeschlossen. Bei besonders großen Rassen, und großen Katern, kann diese Phase durchaus ein halbes oder sogar zwei Jahre länger dauern. Die fünf Wachstumsphasen sind hingegen bei so gut wie allen Tieren identisch und unterteilen sich in folgende Abschnitte:
1. Die erste Lebenswoche
Das Kitten ist noch blind und abhängig von seiner Mutter. Nach einer Woche öffnet es das erste Mal die Augen und beginnt seine Umwelt zu erkunden. In dieser Phase ist das Gewicht entscheidend für die weitere Entwicklung der Katze, weswegen die Kitten täglich gewogen werden sollten.
2. Die Milchzähne
Bereits in der dritten und der zweiten Woche kommen die ersten Milchzähne. Bis jetzt hat das Kitten sehr viel geschlafen. Das ändert sich langsam und die Kätzchen beginnen verstärkt auch das äußere Umfeld zu erkunden. Das gesamte Milchzahngebiss wächst langsam aus und umfasst 26 Tiere. Eine tägliche Gewichtskontrolle ist auch hier sinnvoll.
3. Der Futterwechsel
Nach den ersten vier Lebenswochen ist das Milchzahngebiss der Tiere in der Regel fest ausgebildet. Die Kitten sind nun aktiv und haben im idealen Fall gut an Gewicht zugelegt. So langsam kann eine Umstellung auf Welpenfutter erfolgen. Hier ist allerdings ein wenig Vorsicht geboten, da sich der Magen-Darm-Trakt der Tiere erst langsam an das neue Futter gewöhnen muss.
4. Nach zwei Monaten sind die ersten Lebenswochen abgeschlossen, wobei die Katzen noch weiter wachsen. Die Aufnahme von fester Nahrung ist nun zu jeder Zeit normal und es wird keine Muttermilch mehr benötigt. Man kann langsam damit beginnen, das Tier nicht mehr Kitten, sondern Katze zu nennen. Das ist der ideale Zeitpunkt, um den ersten Besuch beim Tierarzt zu begehen. Eine Routinekontrolle steht an, sowie gängige vorbeugende Maßnahmen. Auch ein Chip kann implantiert werden. Die Milchzähne fallen zwischen dem dritten und dem sechsten Lebensmonat langsam aus und werden durch das normale Gebiss ersetzt.
5. Die Geschlechtsreife
Die Geschlechtsreife tritt meist nach dem sechsten Monat, spätestens im achten Monat des Lebens ein. Auch hier sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, um eventuelle Sterilisationen oder Kastrationen durchzuführen. Diese Lebensmonate sind sehr aufregend für die Tiere und verursachen ein höheres Maß an Aktivität. Nach dem operativen Eingriff für die Zeugungsunfähigkeit legt sich dieses Verhalten in der Regel wieder.
Die sechste Phase wäre dann der Abschluss des Wachstums. Da dieser Zeitpunkt allerdings nicht fest definierbar ist, entfällt er in der Auflistung.
Die Faktoren für eine durchschnittliche Entwicklung sind vielfältig. Haben die Tiere genügend Nahrung, werden sie durch die Mutter sozialisiert oder durch die Menschen, gibt es eine ausreichende tierärztliche Versorgung und gab es keine Unfälle? Nicht alle Faktoren können dabei von den Haltern beeinflusst werden. Auch die Gene, sowie die Rasse der Eltern spielt eine Rolle bei der Entwicklung des Tieres. Wichtige Faktoren für das gesunde Wachstum sind unter anderem:
Wie kann man erkennen, wie groß eine Katze wird?
Das hängt an den vorhandenen Informationen, aber auch an rassetypischen Merkmalen. Im idealen Fall ist ein Stammbaum vorhanden, anhand dessen die ungefähre Größe des Tieres bestimmt werden kann. Oft ist dies nicht der Fall, und man muss sich überraschen lassen.
Die Faustregel für ein gesundes Wachstum der Tiere kann man sich in einer einfachen Formel merken: Pro Tag mindestens 10 Gramm, aber in der Woche nicht unter 100 Gramm Gewichtszunahme sind normal. Für die Messung braucht man eine Wage, und eine kleine Tabelle, in welcher die Fortschritte dokumentiert werden. Sehr wichtig: Man sollte immer einmal täglich wiegen, und das bis in die 19. Woche hinein.
Die nachfolgende Tabelle ist als Hinweis zu verstehen. Es kann je nach Rasse zu Variationen beim Gewicht kommen, welche ganz normal sind. Zu grobe Abweichungen deuten hingegen auf gesundheitliche Probleme hin und sollten von einem Tierarzt untersucht werden.
Kitten Gewichtstabelle von der Geburt bis in die achte Lebenswoche:
Woche |
Gewicht in Gramm |
Geburt |
100 |
Woche 1 |
200 |
Woche 2 |
300 |
Woche 3 |
400 |
Woche 4 |
500 |
Woche 5 |
600 |
Woche 7 |
800 |
Woche 8 |
900 |
Ab der neunten und zehnten Lebenswoche beginnen sich die Katzen und die Kater unterschiedlich schnell zu entwickeln. Die 100-Gramm-Regel gilt dann nicht mehr. Kater sind meist größer, sowie schwerer als Katzen. Die Gewichtszunahme erfolgt nicht linear, weswegen hier folgende grobe Regel gilt:
Kater wiegen in der 19. Lebenswoche bis zu 3100 gr
Katzen wiegen in der 19. Lebenswoche bis zu 2700 gr
Damit die Beobachtung beim Wiegen auch in dieser Phase sinnvoll wird, sollte man auf eine gleichmäßige Gewichtszunahme achten. Eine einwöchige Stagnation von knapp 250 Gramm, oder aber eine Gewichtszunahme von 250 Gramm innerhalb einer Woche sind keine Seltenheit. Werte über 250 Gramm sollten allerdings ein Anlass zur Sorge sein.
Pro Lebenswoche sollte ein Gewichtszuwachs von 100 Gramm erzielt werden, bis maximal 900 Gramm in der achten Lebenswoche. Das neugeborene Kitten wiegt fast immer knapp 100 Gramm. Ein, zwei Gramm mehr oder weniger schaden nichts. Sobald bei einem neugeborenen mehr als 10 – 20 Gramm an Gewichtsunterschied festgestellt werden liegt eine Erkrankung vor.
Das ist abhängig von der Rasse. In der Regel ist das Wachstum in einem Zeitraum von einem, bis drei Jahren abgeschlossen. Bei den meisten üblichen Rassen (z.b. Europäisch Kurzhaar) ist das Wachstum nach spätestens einem Jahr abgeschlossen. In den ersten Lebenswochen kann man das Wachstum des Tieres nur schwer prognostizieren, da alle Kitten sehr ähnlich aussehen und nur signifikante Rasseunterschiede festgestellt werden können. Gerade Laien holen sich häufig Kreuzungen in das Haus, die überraschen. Ein Stammbaum, oder der Kauf von Kitten bei zertifizierten Züchtern ist deswegen immer die bestmögliche Entscheidung.
Es gibt viele Gründe, warum die Kitten nicht genügend Gewicht zunehmen. Oft sind es einfache Stoffwechselveränderungen, die gerade in den ersten Lebenswochen fast täglich stattfinden. Sollten allerdings folgende Probleme auftreten, muss unbedingt der Gang zum Tierarzt unternommen werden:
Die Entwicklung der Geschlechtsreife beginnt bereits zwischen der neunten und zehnten Lebenswoche. In der Regel ist der Prozess zwischen dem sechsten und dem achten Lebensmonat vollständig abgeschlossen und das Tier gilt aus biologischer Sicht als zeugungsfähig.
Im fortschreitenden Alter wird jedes Tier ein wenig ruhiger. Auch nach einer Sterilisation, einer Kastration oder bei einer schweren Krankheit werden Katzen und Kater gleichermaßen ruhiger.
Eine detaillierte Auflistung aller Rassen und Arten ist aus Platzgründen schlichtweg nicht möglich. Aber die gängigsten europäischen Rassen kann man durchaus darstellen. Die nachfolgende Tabelle hilft bei der Kontrolle des Katzengewichts und kann so einen wichtigen Beitrag zur Tiergesundheit leisten:
Rasse |
Katze (kg) |
Kater (kg) |
Britisch Kurzhaar |
3,5 – 6 |
6 – 8 |
Perser |
bis 6 |
bis 8 |
Europäische Kurzhaar |
4 – 6 |
5 – 7 |
Siam |
3 – 4 |
4 – 5 |
Main Coon |
4,5 – 6 |
5,5 – 9 |
Devon Rex |
2,5 – 3 |
3,5 – 4,5 |