Einstreu Kaninchen und Co.

Wir machen den Vergleich

Hamsternase schaut aus einem Haufen Einstreu

Inhalt - Alles im Überblick

Das klassische Einstreu für Kaninchen besteht aus gehäckseltem Holz. Doch tatsächlich gibt es noch eine ganze Menge mehr! Hättest du zum Beispiel gedacht, dass du die Kleintierunterkunft auch mit altem Papier, mit Ton oder mit Hanf auslegen kannst?
Der folgende Beitrag zählt die verschiedenen Einstreuarten auf und arbeitet die Produktunterschiede heraus, damit du die passende Streusorte für dich und deine Schützlinge finden kannst.

Einstreu Kaninchen – diese Eigenschaften muss es haben

Weil die Einstreuarten aus diversen Materialien und in verschiedenen Produktionsprozessen entstehen, fallen die Produktmerkmale sehr unterschiedlich aus.

Am besten probierst du einfach aus, welche Eigenschaften für dich aus Halterperspektive am angenehmsten sind.

In diesen Punkten weichen die Streumaterialien voneinander ab:

  • Der Eigengeruch, der sich bei Feuchtigkeit noch intensivieren kann

  • Die Saugkraft und die Geruchsabsorption

  • Die Ergiebigkeit und der Preis

  • Die Dauer der einmaligen Nutzbarkeit

  • Die Praktikabilität (Packungsgröße und – gewicht)

  • Der Dämmwert

  • Die nachhaltige Herstellung

  • Die Verträglichkeit

  • Die Zweitnutzung als Beschäftigungsmaterial (zum Beispiel zum Nestbau oder für ein unterirdisches Tunnelsystem)

Kleintiereinstreu – welche Anforderungen hat es

Obwohl es zahlreiche Einstreuarten gibt, müssen sie alle die entscheidenden Kriterien erfüllen:

  • Die Einstreu ist ein Hygieneprodukt. Allen voran muss sie also Saugkraft haben und geruchsbindend sein.

  • Die Staubbelastung der Einstreu sollte so gering wie möglich sein. Andernfalls können Atemprobleme hervorgerufen werden und Allergien entstehen.

  • Die Einstreuart muss mit der Haltungsform harmonieren. Als Faustregel gilt: Die Streu für die Innenhaltung ist feiner als die für den Außenbereich.

  • Kleintierstreu sollte naturbelassen sein. Künstliche Duftstoffe können die Haut und die Augen reizen, Allergien begünstigen und die Atmung stören.

Stroh für Kaninchen – Vor und Nachteile

Das sind die Vorteile und Nachteile von Stroh im Überblick:

+

  • Nachhaltiges Naturprodukt

  • Günstig

  • Gute Ergiebigkeit

  • Staubarm

  • Regionale Herstellung

  • Geringer Entsorgungsaufwand

  • Hoher Faseranteil

  • Angenehmer Polstereffekt

  • Dient nicht nur als Hygieneartikel, sondern auch zur Beschäftigung

  • Erhältlich in unterschiedlichen Ausführungen

  • Langhalmstroh verheddert sich nicht im Fell

  • Geeignetes Nistmaterial

  • Geringe Saugkraft

  • Unzureichende Geruchsbindung

Süße Mäuse schlafen kuschelnd im Streu

Stroh für Kleintiere – ist es geeignet?

Stroh ist eine herkömmliche Einstreuart, die der Kleintierunterkunft eine natürliche Bodenfläche verschaffen kann. Allerdings kann das Langhalmstroh die Feuchtigkeit nicht aufsaugen, sondern sie nur in die darunterliegende Schicht abtransportieren. Naturbelassenes Stroh eignet sich deshalb nur als Deckmaterial auf einem saugfähigen Untergrund. Dieser kann aber auch aus Stroh bestehen, wenn es zum Beispiel zu Pellets verarbeitet worden ist. Strohpellets sind ein effektives Unterstreu, weil sie im Gegensatz zum Ursprungsstroh den Urin speichern und die damit verbundenen Gerüche absorbieren.

Hanfstreu Hamster und Co.- Ideal für Allergiker

Hanf ist eine vielseitig zu nutzende Pflanze, die nicht nur in Baumaterialien verarbeitet, sondern auch als Streusorte verwendet wird.

Die Pflanzenpartikel haben den Vorteil

  • angenehm duftend,

  • kuschelig und warm,

  • gut kompostierbar,

  • staubarm und somit allergikerfreundlich

zu sein.

Außerdem verknoten sich die Pflanzenteile nicht im Fell.

Manche Hanfprodukte können aufgrund antiseptischer Zusatzstoffe sogar die Keimdichte reduzieren.

Allerdings haben die positiven Materialeigenschaften einen stolzen Preis.

Außerdem ist Hanfstreu ein sehr nachgiebiges Material, das nur bedingt zum Bau von Höhlen taugt.

Die Saugfähigkeit ist ebenfalls gering.

Zudem sind die Schnittenden spitz, weshalb sich die Kleintiere oberflächliche Hautverletzungen zuziehen können.

Meerschweinchen durchstöbert Stroh

Einstreu Meerschweinchen – so wählst du das richtige

Die unterschiedlichen Einstreusorten unterteilen sich in folgende Hauptkategorien:

  • Alleinstreu

  • Mehrlagensystem aus Über- und Unterstreu

  • Natürlich

  • Synthetisch

  • Allergikerkonform

  • Streu für den Innenbereich

  • Streu für den Außenbereich

Nachfolgend findest du einige Beispielprodukte, wobei anzumerken ist, dass es kategorische Überschneidungen geben kann. Einige Unterstreuarten können zum Beispiel auch als Alleinstreu fungieren und für Allergiker geeignet sein.

Überstreu (leitet die Gerüche und Feuchtigkeit nur weiter):

  • Stroh

  • Heu

  • Baumwollstreu

Unterstreu (nimmt Gerüche und Feuchtigkeit auf):

  • Bio-Unterstreu

  • Presspellets aus Holz, Stroh oder Elefantengras

  • Holzchips

  • Weichholzgranulat

  • Maisgranulat

  • Elefantengras

  • Papier

  • Ton

Alleinstreu (Universalprodukt):

  • Kleintierstreu

  • Dinkelstreu

  • Leinenstreu

Allergikerkonform (staubarm):

  • Hanf

  • Buchholzgranulat

  • Baumwollstreu

Streu für den Außenbereich (grob und wetterresistent):

  • Grobkörniges Buchenholzgranulat

  • Grobkörnige Pinienrinde

  • Kokosfaser

Damit du einen Eindruck von den materiellen Unterschieden bekommst, haben wir die Einstreuklassiker mit ihren charakteristischen Merkmalen in einer übersichtlichen Liste aufgeführt:

Kleintierstreu:

  • + Saugfähig

  • + Geruchsneutralisierend

  • – Hohe Staubentwicklung

  • – Verheddert sich im Fell

Baumwollstreu:

  • + Hohe Verträglichkeit

  • + Staubarm

  • – Kostenintensiv

  • – Geringe Saugleistung

Pellets:

  • + Saugstark

  • + Keine Staubentwicklung

  • – Preisintensiv

  • – Kein Alleinstreu

Maisgranulat:

  • + Punktuelle Reinigung durch Verklumpungseffekt

  • + Hohe Saugleistung

  • – Dient nur als Unterstreu

  • – Sehr teuer

Recyclingpapier:

  • + Nachhaltig

  • + Keine Staubentwicklung

  • – Mangelhafte Geruchsbindung

  • – Hoher Preis

Silikat:

  • + Allergikerfreundlich

  • + Starke Saugleistung

  • – Schlechte Akzeptanz

  • – Kann bei Konsum (je nach Menge) gesundheitsschädlich sein

Tonstreu:

  • + Klumpenbildung erleichtert die Reinigung

  • + Günstig

  • – Ausschließlich als Unterstreu

  • – Potenzielle Gesundheitsgefahr

Dinkelstreu:

  • + Verträglich

  • + Kuschelig

  • – Mittelmäßige Ergiebigkeit

  • – Mittleres Preissegment

Heu:

  • + Dient zur Beschäftigung

  • + Ist Einstreu und Nahrungsmittel zugleich

  • – Eignet sich nur als Überstreu

  • – Keine Geruchsabsorption

Leinenestreu:

  • + Geringe Staubentwicklung

  • + Kaum Eigengeruch

  • – Dient nur als Überstreu

  • – Verheddert sich in langem Fell

Gartenerde:

  • + Gratis

  • + Gesicherte Herkunft

  • – Eignet sich nicht für den Nest- und Tunnelbau

  • – Muss vor dem Gebrauch erhitzt werden (Stichwort: Keimschutz)

Gehäckseltes Elefantengras:

  • + Starke Gersuchsbindung

  • + Isolierende Wirkung

  • – Hoher Preis

  • – Kein Alleinstreu

Für welches Streu du dich letztendlich entscheidest, hängt davon ab,

  • welches Haustier du hältst: Wühlende Tiere brauchen ein saugstarkes Material, damit sie nicht in ihren Ausscheidungen stehen. Kleintiere, die Höhlen und Nester bauen, bevorzugen grobes und robustes Material, damit ihre Bauten nicht wieder auseinanderfallen.

  • wo die Tiere leben: In einer Außenunterkunft muss die Einstreu langlebig und wetterfest sein. Für den Innenraum sind Staubentwicklung, Geruchsbindung und Saugkraft relevant.

  • wie viel du investieren kannst: Je ergiebiger das Produkt ist, desto länger hält die Packung vor. Ein teures Streu mit hoher Ergiebigkeit kann also gemessen am Verbrauch vergleichsweise günstig sein.

  • wie du die Einstreu nach Hause bringst: Tonstreu ist sehr schwer, während Heu auch gut mit dem Fahrrad transportiert werden kann.

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